Autokrieg – Krise und Zukunft einer Schlüsselindustrie

Die Unternehmen der Autoindustrie stecken in einer tiefen Krise. Die Märkte sind weitgehend gesättigt, Überkapazitäten, hohe Investitionen und wachsendes konstantes Kapital fressen an der Profitrate, die anspruchsvollen Klimaziele, der Wertewandel weg vom eigenen Auto und technologische Sprünge sind existenzielle Herausforderungen.1 Die Eigentümer und deren Manager greifen zu kriminellen, das Leben, die Gesundheit und das Klima gefährdenden Betrügereien. Dennoch verbünden sich Regierungen und die sie tragenden Parteien (CDU, CSU, SPD, FDP und Grüne) mit der Autoindustrie. Leidtragende sind nicht zuletzt die Beschäftigten…“ Artikel von und bei Stephan Krull externer Link, zuerst erschienen in Sozialismus 5/2017 und unser Kommentar:

  • Stephan Krulls Artikel bringt eine nützliche Datensammlung samt Kritikpunkten an der offiziellen IGM-Politik. Die Kritik allerdings bleibt oberflächlich: über 2,2 Mio Mitglieder werden nach wie vor auf das Wohl „ihrer Betriebe“ und  der deutschen Autoindustrie orientiert, bestätigt im Glauben, dass es ihnen nur gut geht, wenn es denen gut geht… Das „Ziel allen Wirtschaftens (solle) die Bedürfnisbefriedigung der Menschen (sein)“  verlangt eine Aufklärungsarbeit, zu der die IGM-Führung nicht nur nicht gewillt, sondern auch nicht in der Lage ist. „Ein koordinierender Branchendialog“, „aktive Wirtschaftspolitik, planmäßige Branchenentwicklung“  zwecks „Wirtschaftsdemokrie“ bleiben alles leere Phrasen samt Appell an „WissenschaftlerInnen“,  wenn nicht die politische Schwäche von uns, der radikalen Linken, und damit unsere Unfähigkeit in die Debatte eingebracht wird, mehr Leute für die Diskussion über und den Kampf um die notwendige Aneignung der Produktion, des eigenen Lebens zu gewinnen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=116042
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