Klausurtagung der BMW-Vertrauensleute 2019 – Schulung für „Führungspositionen“, aber nicht für alle Vertrauensleute?

Buch: Betriebliches Co-Management und Standortkonkurrenz. Gewerkschaftliche Solidarität und Beschäftigungssicherung im Europäischen Betriebsrat von Nina KnirschIhre jährliche Klausurtagung nutzen BMW-Vertrauensleute traditionell, um sich auch mit Vertrauensleuten anderer Unternehmen auszutauschen. In diesem Juli ging es zu Ford nach Köln. Dort haben sie ihre Vertrauensleutearbeit professionalisiert. Weitere Themen: E-Mobilität, Marktaussichten und wie man sich gut organisiert. Anfang Juli machte sich BMW-Vertrauenskörperleiter Markus Kapitzke mit insgesamt 27 Vertrauensleuten (VL) nach Köln auf. Sie folgten der Einladung des VK-Leiters Benjamin Gruschka von Ford, der mit seinen Leuten 2018 BMW in Berlin besuchte. Die Metallerinnen und Metaller besichtigten im Rahmen der viertägigen Klausur das Fordwerk in Köln, vor allem aber diskutierten über die Vertrauensleutearbeit und was Transformation und wirtschaftliche Entwicklung für ihre Arbeit und Beschäftigten bedeuten kann. (…) Beeindruckend war für die Berliner, wie sich die Vertrauensleute in Köln organisiert haben. Mit rund 1.000 Vertrauensleuten und 120 Jugendaktiven sind die Kölner nicht nur in der Produktion präsent, sondern auch in allen anderen Bereichen des Unternehmens. Das ist wichtig, denn die Anforderungen an die Vertrauensleute steigen auch in Köln. Für diese Arbeit benötigen sie gut geschulte Vertrauensleute und Betriebsräte. Deshalb hat das Team um Benjamin Gruschka zusammen mit der IG Metall das Fit für Ford-Programm externer Link entwickelt, mit dem sie in Inhouse-Seminaren engagierte Vertrauensleute schulen und an Führungspositionen heranführen. Das hilft ihnen, den demographischen Wandel zu organisieren, aber auch neue Themen wie E-Mobilität zu moderieren…“ Bericht vom 12.7.2019 „Berliner BMW-Vertrauensleute besuchen Ford in Köln. BMW: Kommunikation stärken und Netzwerk ausbauen“ bei der IG Metall Berlin externer Link – neben der beeindruckenden Selbstverständlichkeit, mit dem hier für „Führungspositionen“ geschult wird, auch interessant  der Kommentar an die LabourNet-Redaktion: „Nicht erwähnt wird, dass bei den Teilnehmern vorab alle jene ausgesiebt wurden, die dem betrieblichen (nicht gewerkschaftlichen!) BMW-Vertrauenskörperleiter Markus Kapitzke und dem BMW Betriebsratsvorsitzenden Volker Schmidt nicht genehm waren. Nicht genehm, weil sie der Politik der BMW Betriebsratsmehrheit kritisch gegenüberstehen. Nicht genehm, weil sie andere Listen zur Betriebsratswahl unterstützten. Nicht genehm, weil sie alternative Wahlvorschläge zur BMW Aufsichtsratswahl aufstellten. So sieht offene Kommunikation im BMW Werk Berlin aus!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151668
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