[Funke vom Mai 2019] Streik gegen die 10.000 Entlassungen – sofort!

Funke: Flugblatt von Arbeitern für Arbeiter bei Mercedes, Zulieferer und Logistik Bremen Nun ist es raus: Daimler kündigt 10.000 Entlassungen an. Keiner kann mehr sagen, es betrifft ja „nur“ die Leiharbeiter. 228 von ihnen sollen bis Ende Juni rausfliegen, bis Jahresende dann der Rest, allein in Bremen werden es dann an die 1.400 sein. Dass wir das bislang schweigend zugelassen haben, wird uns jetzt doppelt auf die Füße fallen, wenn wir nicht sofort beginnen, den Streik vorzubereiten, bevor es zu spät ist. Zu spät ist es dann, wenn die Entlassungen laufen. Zu spät ist es dann, wenn der Betriebsrat mit dem Kapital Geheimverhandlungen führt über Abfindungen oder einen Sozialplan, so wie es bei Ford und inzwischen auch bei BMW gelaufen ist. (…) Im ersten Schritt müssen wir dafür streiken, dass die tägliche Arbeitszeit auf 6 Stunden, Montag bis Freitag, bei vollem Lohn gesenkt wird. Bei einer Gesamtbelegschaft von 284.000 hieße das 37.000 Arbeitsplätze, die rechnerisch „gehalten“ werden könnten. Nicht einer müsste raus fliegen und alle Leiharbeiter könnten sofort fest übernommen werden. (…) Welchen vernünftigen Grund also sollte es geben, nicht für die Verkürzung der Ausbeutungszeit zu streiken? Nein, die Autoindustrie würde daran gewiss nicht untergehen. Sie geht unter, weil sie der Gesellschaft keinerlei Nutzen, sondern nur Schaden und Vernichtung bringt. Für uns aber würde es bedeuten, dass wir in dieser Situation die Entlassungen verzögern und vor allem, dass wir Zeit gewinnen, uns für den weiteren Kampf zu rüsten – für den Streik für die Konfiszierung der Milliarden, die wir für eine Umstellung der Produktion auf Schienenverkehr über und unter der Erde, der für alle erschwinglich ist und das Land mit der Stadt verbindet, dringend brauchen…“ Flugblatt vom Mai 2019 , von Arbeitern für Arbeiter bei Mercedes, Zulieferer und Logistik Bremen. Weitere Themen darin:

  • Wackere Helden des Streikbruchs
    1. Mai in Bremen: Einige Hunderttausend Euro laufen da an der Spitze der DGB-Demonstration: Der IGM-Vorsitzende Hofmann, Einkommens-Drittel-Millionär (350.00€ im Jahr), der Noch-Bürgermeister Sieling (156.000€), die DGB-Spitze, darunter natürlich auch Volker Stahmann (130.000€). Zu ihrer Überraschung marschiert plötzlich ein Roter Block vor ihnen, bestehend aus Arbeitern, die es bestenfalls auf ein Achtel vom Einkommen ihres Vorsitzenden bringen, mit vielen roten Fahnen und zwei Wagen. Auf einem der Wagen ist zu lesen: Gegen die Klasse, die die Welt zerstört S T R E I K Die Macht der Arbeiter in Fabrik und Staat
    Dass sie nicht mehr die Spitze der Demonstration waren, das gefiel den IG Metall-Oberen gar nicht, zumal doch ihr Vorsitzender dabei war. Also schickten sie ihre Ordner, die dann auf ihre Art für Ordnung sorgten: Der STREIK wurde blockiert durch die wackeren Helden..“
  • Ein Gespenst geht um …
    Gerne würden wir die Meinung des Gesamtbetriebsrats Brecht teilen, „dass die SPD für Arbeiter immer schwerer wählbar wird“. Aber die Hündchen Brecht (Daimler) und Schoch (BMW) jaulen laut als Stimme ihrer Herren, von denen sie reichlich gehätschelt und gefüttert werden. Und damit kommt das Gejaule aus der falschen Ecke. Ein Wort schon genügt, um die Bosse, ihre Lakaien und die Politiker in Angst, Schrecken und Hysterie zu versetzen. Das Wort heißt „vergesellschaften“...“
  • Werkleitung tritt Recht mit Füßen
    Die kriminellen Aktivitäten der Konzernvorstände, mit hunderttausendfacher Körperverletzung, mit tausendfacher Todesfolge und mit mutwilliger Zerstörung unseres Lebensraums sind längst gerichtskundig. Die Straffreiheit für diese Mafia scheint auch die Gauner im Bremer Werk zum offenen Bruch von Gesetzen zu ermuntern. Seit Ostern schickt das Management Kollegen aus dem Werk, Stammbeschäftigte und Leiharbeiter, ohne Zustimmung des Betriebsrats zur Firma Schnellecke, um die durch die Fremdvergabe der Kühlermontage ausgefallenen Stückzahlen wieder aufzuholen (…) Als der Betriebsrat die Verstöße mitkriegt, untersagt er der Werkleitung ihre krummen Touren, was diese aber keineswegs davon abhält, an ihrem Gesetzesbruch über Tage hinweg fest zu halten…“
  • Sowie „Lear: Nachtschicht aufgelöst“ und „Ein Leserbrief zum Thema Schichtzuschläge“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148725
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