[Flugblatt vom September 2017] Einfach mal abschalten

Logo der Flugblätter geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes BremenDer Ausnahmezustand wird zum Normalzustand. 2015 sollte uns weiß gemacht werden, dass wir ausnahmsweise für zwei Jahre jeden Samstag produzieren sollen. Jetzt will die Werkleitung diesen Wahnsinn noch ein, zwei oder noch mehr Jahre verlängern und verschlimmern!...“ Flugblatt vom September 2017 , geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen. Weitere Themen im Flugblatt:

  • 18, 36, 48 Monate Zwangsarbeit ohne Ende
    Ein Gesetz, das eine 18 Monatige Höchstdauer von Leiharbeiter vorsieht, wird durch den IG Metall Tarifvertrag auf 48 Monate und durch die Gesamt-betriebsvereinbarung auf 36 Monate, noch weiter verschlechtert. Was mag sich die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat gedacht haben, als diese Verträge/Entwürfe unterschrieben wurden? Anstatt gemeinsam den Kampf für ein Verbot der Leiharbeit zu organisieren, macht man sich zum Büttel des Kapitals und spaltet die Belegschaft. Eines zeigt sich deutlich in diesen Verträgen. Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat benutzen unsere Leiharbeitskollegen als Puffer zwischen uns, der Stammbelegschaft, und den unweigerlich auf uns zu kommenden Fremdvergaben und den Massenentlassungen durch die Automatisierungen in den Hallen. Die Frage, die wir Arbeiter uns stellen werden müssen, ist einfach. Gehen wir diesen Weg der Spaltung mit oder gehen wir unseren Weg, den Weg der Einigkeit gegen das Kapital und ihren Helfershelfern…“
  • Tarifrunde: Finger weg von der Arbeitszeit!
    Es ist nicht zu fassen: Die Kapitalisten und ihre Frau Nahles blasen zum Sturm auf unsere Arbeitszeiten und auf das Arbeitszeitgesetz (AZG) und die IG Metall spielt das große Arbeitszeit-Wunschkonzert. (…) Die Kapitalisten verlangen ge-rade ganz aktuell längere Arbeitszeiten. Sie verlangen die Pflicht zu Überstun-den. Sie verlangen Samstags- und Sonntagsarbeit, eine Kürzung der Pausen, einen zusätzlichen Qualitag aus Deinem Arbeitszeitkonto, Gruppengespräche in unserer Freizeit…. Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt schon heute bundesweit bei rund 43 Stunden; es gibt mehr unbezahlte, als bezahlte Überstunden, nämlich fast eine Milliarde! Das steht in jeder Zeitung, aber unsere IG Metall, statt den Streik für die 30-Stundenwoche zu organisieren, macht Fragebogenspielchen. Jeder darf sagen, was er sich wünscht und entsprechend soll dann ein Flickenteppich den einheitlichen Tarifvertrag und das Arbeitszeitgesetz ersetzen. (…) Und so soll sie laufen, die Tarifrunde: Eine Geldforderung und noch mehr Flexibilität in der Arbeitszeit. 28 Stundenwoche, mit und ohne Lohn-ausgleich. Dafür bietet die IGM auf der anderen Seite eine Erhöhung der 40-Stundenverträge auf 30% oder mehr an. Die Unternehmer reiben sich die Hände, sie haben noch einiges mehr in petto, wie etwa die Aufhebung der 11 Std. Ruhezeit, die Aufhebung der Grenzen der Arbeitszeit, der Altersabsicherung, usw. Da lassen sie schon mal ein paar mehr Cent Lohn springen, um das zu erreichen. Für uns bedeutet das: Keine einheitliche Forderung mehr, jeder darf – wenn überhaupt – für seine individuellen Wünsche auf die Strasse gehen. Ein Streik wird fast unmöglich, einheitlicher Manteltarifvertrag ade. Im Ergebnis ist das ein weiterer Schritt zur Selbstzerstörung unserer Gewerkschaft und der muss unverzüglich gestoppt werden…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122522
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