Daimler Düsseldorf: IG Metall fürchtet Kahlschlag im Sprinter-Werk

Dossier

Daimler Düsseldorf: IG Metall fürchtet Kahlschlag im Sprinter-WerkDaimler will Sprinter in den USA bauen – zu Lasten des Standorts Düsseldorf. IG Metall will „Dammbruch“ mit aller Macht verhindern: „Die Daimler AG will erstmals zu Lasten deutscher Beschäftigter ein Werk im Ausland bauen. Geplant ist, den Kastenwagen Sprinter für den nordamerikanischen Markt künftig auch dort zu produzieren. Betroffen wäre das Düsseldorfer Werk, dort würden bis zu 1800 Arbeitsplätze überflüssig. IG Metall und Betriebsrat wollen das verhindern…“ Meldung der IG Metall Düsseldorf-Neuss vom 22.9.2014 auf ihrer Homepage externer Link. Siehe dazu:

  • Daimler Düsseldorf: Protestaktionen zeigen Wirkung. Zukunft des Sprinter-Werks über 2020 hinaus gesichert
    Nach mehreren Protestaktionen sowie nach intensiven Verhandlungen mit der Konzernleitung ist die Zukunft des Sprinterwerks in Düsseldorf über 2020 hinaus vertraglich gesichert worden. Die Belegschaft wurde heute im Rahmen einer Betriebsversammlung im Düsseldorfer Sprinter-Werk über die Einzelheiten informiert. Nihat Öztürk, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf: „Mit ihren über 15 Protestaktionen hat die Belegschaft gezeigt, welch massiven betrieblichen wie öffentlichen Druck auf die Konzernführung sie aufbauen kann. Ihr gilt mein Respekt. Erst dadurch war es möglich, die Zukunft des Standortes über 2020 hinaus zu sichern.“ Die IG Metall hatte nach Bekanntwerden bisheriger Unternehmenspläne das Aus für 1.800 der ca. 6.500 Arbeitsplätze am Standort Düsseldorf befürchtet und damit letztlich die Zukunftsfähigkeit des gesamten Werkes bedroht gesehen…“ Pressemitteilung der IG Metall NRW vom 15. Dezember 2014 externer Link. Aus dem Text: „… Trotz zunächst weitgehend kompromissloser Haltung der Daimler AG konnte am Freitag, den 12.12.2014 eine Vereinbarung zwischen Unternehmen und Betriebsrat abgeschlossen werden. Sie enthält folgende Eckpunkte: Düsseldorf wird zum Kompetenzzentrum und „Leitwerk“ der weltweiten Sprinterfertigung ausgebaut. In das Werk Düsseldorf werden in den kommenden Jahren 300 Mio. Euro investiert. Betriebsbedingte Kündigungen bleiben bis Ende 2020 ausgeschlossen. Die Ausbildungszahlen werden angehoben statt – wie zunächst geplant – um 30 Prozent reduziert. Die Zuschläge für Sonntagsarbeit bleiben – wie früher – gesichert. Die „Gift“-Liste der Arbeitgeber ist vom Tisch. Und das Wichtigste: die Sicherung der Absatzmärkte und die Zukunftsfähigkeit für das Sprinterwerk Düsseldorf bleiben nach 2020 gesichert. Ein Wermutstropfen bleibt: Bis zu einem Drittel der ursprünglich bedrohten 1.800 Arbeitsplätze könnte bis 2020 sozialverträglich und durch freiwilliges Ausscheiden abgebaut werden, sofern die Nachfrage nach den Sprinterfahrzeugen in den Absatzmärkten nicht stark anzieht…“

    • Man kann das aber auch andersherum sehen, wie die RP online am 16. Dezember 2014: Daimlers Entscheidung: 665 Jobs fallen weg. Artikel von Thorsten Breitkopf und Oliver Burwig externer Link. Siehe auch:
    • Daimler Düsseldorf: Kämpferische Redebeiträge auf Betriebsversammlungen zum „Verhandlungsergebnis“
      Bereits am 11. Dezember wurde zwischen Betriebsrat und Werksleitung bei Daimler Düsseldorf ein sogenanntes „Eckpunktepapier“ unterzeichnet. Ausgangspunkt war, dass Daimler zur Ausweitung seiner Marktanteile in Übersee die Transporter-Produktion neu organisiert und dazu ein neues Werk in den USA plant. Zusammen mit der Beendigung der Auftragsproduktion für VW stellt das in Düsseldorf eine ganze Produktionsschicht und damit rund 1.800 Arbeitsplätze auf die Abschussliste. Die Belegschaft hat diese Auseinandersetzung offensiv angenommen, eine stürmische Betriebsversammlung und einen 24-stündigen Streik organisiert. In der Belegschaft findet eine intensive Diskussion statt: wer kann den Kampf um jeden Arbeitsplatz führen, wie muss er geführt werden, welche Rolle spielt die IG Metall und muss sie spielen … Über den Fortgang bei Daimler berichtet ein Korrespondent…“ Bericht vom 20.12.2014 bei „Rote Fahne News“ externer Link
  • Vorstandsbeschluss schürt Sorge um Düsseldorfer Daimler-Jobs
    Jetzt ist es offiziell: Ein Teil der Produktion des Düsseldorfer Mercedes-Werks wandert ins Ausland ab – nach Mexiko, Kanada oder in die USA. Die IG Metall will nun „um jeden Arbeitsplatz“ in Düsseldorf kämpfen. Die Verhandlungen laufen. Für Düsseldorf ist Daimler der größte industrielle Arbeitgeber…“ Artikel von Ulf Meinke vom 21.10.2014 bei Der Westen (WAZ) externer Link
  • Proteste beim Autokonzern: Daimler-Beschäftigte gehen auf die Straße
    „Mehrere Tausend Daimler-Beschäftigte im Düsseldorfer Sprinter-Werk haben aus Protest gegen mögliche Stellenstreichungen für Stunden die Arbeit niedergelegt. Sie befürchten, dass in dem NRW-Werk zur Produktion des Großtransporters mit rund 6500 Beschäftigten bis zu 1800 Stellen wegfallen und in die USA ausgelagert werden. Dort plant Daimler laut IG Metall ein weiteres Werk für die Belieferung des nordamerikanischen Marktes. Die Aktionen fanden in der Nacht zu Dienstag, am frühen Morgen und um die Mittagszeit jeweils für die verschiedenen Schichten statt. Laut IG Metall nahmen insgesamt rund 3000 Beschäftigte teil…Meldung in der Wirtschaftswoche vom 30.09.2014 externer Link
  • Daimler Düsseldorf: IG Metall fürchtet Kahlschlag im Sprinter-Werk
    1800 Arbeitsplätze in Gefahr: Ende Oktober entscheidet sich, ob ein Teil der Produktion nach Übersee geht. Artikel von Anne Wolf in der Westdeutschen Zeitung vom 22.09.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…) Denn weil der Sprinter sich in Amerika verkauft, plant das Unternehmen, in ein neues Werk in Übersee zu investieren und einen Teil der Produktion dorthin zu verlagern. Um Einfuhrzölle zu umgehen, werden die Wagen derzeit noch vor der Verschiffung aufwendig auseinandergebaut und dann im Werk in Charleston wieder zusammengesetzt. Rollt der Sprinter 2018 tatsächlich in Nordamerika vom Band, geht damit ein Arbeitsplatzabbau in Düsseldorf einher. Die Rede ist von einer gesamten Schicht, das Unternehmen spricht von 1000 Stellen. Für Betriebsratsvorsitzenden Thomas Weilbier könnten aber deutlich mehr Daimleraner betroffen sein. Er geht von 1800 Mitarbeitern aus, die auf der Straße stehen könnten…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=66111
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