Abgas-Alarm auch bei Daimler

Deutsche Umwelthilfe stellt stark erhöhte Stickoxid- Emissionen bei einem getesteten Mercedes C 200 CDI fest: „DUH veröffentlicht Ergebnisse von Abgasmessungen an einem Euro 5 Diesel-Pkw der Daimler AG sowie ihr vorliegende Messprotokolle eines BMW 320d und eines VW Passat 2.0 TDI Blue Motion – DUH wirft Bundesverkehrsminister Dobrindt vor, die Aufklärung des Diesel-Abgasskandals zu behindern…“ Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe e.V. vom 16. Dezember 2015 externer Link. Siehe dazu:

  • Daimler gegen Umweltverband: „Man droht uns mit Vernichtung“
    „Nach den Abgasmessungen der Deutschen Umwelthilfe droht Daimler mit einer Klage. Das sei beispiellos, sagt Umwelthilfe-Geschäftsführer Resch…“ Interview von Malte Kreutzfeldt vom 29. Februar 2016 bei taz.de externer Link
    Dort berichtet Jürgen Resch: „… Wenn ich aus einem Brief zitiere, den Daimler der Deutschen Umwelthilfe geschickt hat, drohen mir sechs Monate Haft oder 250.000 Euro Strafe. Das steht in einer einstweiligen Verfügung, die das Landgericht Berlin auf Antrag des Daimler-Anwalts gegen die Deutsche Umwelthilfe erlassen hat. Weil ich diese Summe nicht bezahlen könnte, liefe es auf Gefängnis hinaus. Wir ziehen gegen dies Verbot vor Gericht, denn wenn der Konzern damit durchkommt, würde das uns und andere Umweltverbände handlungsunfähig machen. (…) Gedroht wird eindeutig mit der Vernichtung unseres Verbands. Denn wenn man uns dafür haftbar machen würde, dass die Mercedes-Verkaufszahlen zurückgehen oder der Aktienkurs abrutscht, geht es schnell um einen Streitwert von einigen Hundert Millionen Euro. Im Fall eines Prozesses müssten wir dafür mehr Geld zurückstellen, als der Verband schultern kann. Wir müssten Konkurs anmelden. (…) Die Tests, bei denen die überhöhten Werte gemessen wurden, fanden bei 7 bis 10 Grad statt. Ich habe mit vielen Experten aus der Branche gesprochen, alle haben bestätigt: Es gibt keinen technischen Grund, warum die Abgasreinigung bei solchen Temperaturen nicht funktionieren sollte. Und interessanterweise halten die Export-Mercedes für die USA die Grenzwerte selbst bei tiefen Minustemperaturen ein. In Europa bekommen die Kunden minderwertige Technik. (…) Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verweigert seit Oktober jedes Gespräch, und er hat auch seinen Beamten untersagt, mit uns zu reden. Dabei hatten wir Hinweise von Whistleblowern angeboten. Für mich ist klar: Diese Bundesregierung will weder der Umwelt noch den Millionen betroffenen Autobesitzern helfen, sondern den Betrugskonzernen. Sie hat kein Aufklärungsinteresse…“
  • Deutsche Umwelthilfe verklagt Daimler AG – Autohersteller soll falsche Aussagen zur Abgasreinigung der Mercedes C-Klasse BlueTec 220 CDi beenden
    Daimler AG setzt Kundentäuschung mit falschen Qualitätsversprechen zur angeblich ‚hochmodernen‘ Abgasreinigung fort – Der Konzern hat die Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung gegenüber der DUH abgelehnt – Mercedes-Käufer sollten gegenüber Daimler Chef Dieter Zetsche auf das gegebene Qualitätsversprechen ‚Das Beste oder nichts‘ bestehen und notfalls die Rückabwicklung des Kaufs verlangen – Amerikanische Umweltbehörde EPA ermittelt gegen Daimler AG wegen festgestellten 65-fachen Stickoxid-Grenzwertüberschreitungen auf der Straße bei normalen Außentemperaturen…“ Pressemitteilung vom 29.02.2016 des Deutschen Umwelthilfe e. V. externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=94491
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