Automatisierung – Fluch oder Segen

Grafik zur Debatte um Arbeit 4.0. - fuer das LabourNet Germany erstellt durch T.S.Während unsere Gewerkschaftschefs per Fragebogen rauszufinden versuchen, wo „uns der Schuh drückt“, geht es in den Betrieben der Autoindustrie um einen Krieg gegen die Arbeiter, der in der Geschichte seinessgleichen sucht: Massenentlassungen, millionenfache Leiharbeit, Fremdvergaben und Werkverträge, immer schärfere Ausbeutung, „flexibles“ Arbeiten ohne Limit und so weiter. Je näher die herkömmliche Autoindustrie an ihre Grenzen stößt und ihrem Begräbnis zu entkommen versucht, desto aggressiver der Ton, desto größer die Entlassungen, desto lauter die Durchhalteparolen. Die Kapitalisten, wie ein Herr Piech aus dem Porsche-/VW-Clan, wissen ganz genau, dass die Millionen von Blechkisten in den verstopften Städten nicht die Lösung der Transportfrage sein kann. (…)  Den Kapitalisten geht es nicht um die Lösung des Transportproblems, ihnen geht es nur um den schnellen Profit. Deswegen sind sie gegen die einzig vernünftige gesellschaftliche Lösung, wie Schnellbahnen, U-Bahnen, Hochgeschwindigkeitstrassen und Tunnel. Wir brauchen Mobilität, um unser Leben erträglicher zu gestalten. Wir sind nicht Gegner, sondern vehemente Befürworter der Automatisierung, solange wir uns nicht vom Kapital zu ihrer Geißel machen lassen. Wenn Arbeit, Zeit, Nerven und Belastung der Gesundheit eingespart werden können, sind wir natürlich dafür; wir sind ja nicht doof. Aber um „unseren Anteil“ am Eingesparten müssen wir kämpfen, müssen wir streiken. Denn schenken werden sie uns gewiss nichts.“ Leserbrief von Gerhard Kupfer aus dem Flugblatt vom März 2017 , geschrieben, verteilt und finanziert von Vertrauensleuten und Betriebsräten des Daimler-Werkes Bremen

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