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Streik bei Panrico gegen massive Entlassungen und brutale Lohnkürzungen

Dossier

  • panrico2Nach 8 Monaten: Streik beendet- mit welchem Ergebnis?
    Auf einer Vollversammlung der Streikenden in Barcelona stimmten rund zwei Drittel der etwa 150 TeilnehmerInnen für ein Ende des Streiks, der Stand der Dinge im Prinzip „zurück auf Start“ was die Entlassungspläne anbetrifft, dennoch ist es schon so, dass dieser große Kampf faktisch mit einer (zumindest teilweisen) Niederlage endete. Die Dinge sind zwar noch nicht endgültig entschieden, aber die Konstellation bleibt problematisch: Unternehmen, Regionalregierung und Arbeitsinstanzen sind ebenso gegen die Belegschaft, wie die Gewerkschaftsbürokratie der CCOO, die auch mächtig versuchte, zu demobilisieren und andere Unternehmensteile abzuspalten. Der Artikel Coca-Cola y Panrico, una cara de la lucha de clases externer Link von Antonio Liz am 15. Juni 2014 bei kaosenlared zieht, wie die Überschrift besagt, Vergleiche zum (erfolgreichen) Kampf der Coca Cola – Belegschaft (die sich im übrigen entschieden solidarisch mit den Streikenden bei Panrico verhielt). Siehe dazu auch:

  • Sechs Monate unkontrollierbar: Der Panrico-Streik
    Eine ausführliche Darstellung des bisherigen Verlaufs des Panrico-Streiks und damit auch eine ausführliche und konkrete Kritik an der Mehrheitsgewerkschaft CCOO (und ihrer Föderation der Nahrungsmittelgewerkschaften) ist der Artikel Seis meses de la „ingobernable“ huelga de Panrico externer Link von Cynthia Lub am 26. März 2014 bei Clase contra clase. Was bereits damit begann, dass nicht nur die anderen Panricowerke nicht zum Streik aufgerufen wurden, im Gegenteil, einer Produktionserhöhung wurde zugestimmt. Weshalb es auch nicht überrascht, dass sich Funktionäre fanden, die Vereinbarungen unterschrieben, die vorher in Streikversammlungen abgelehnt worden waren. Siehe dazu auch:

    • CC.OO. AMENAZA A LOS HUELGUISTAS DE PANRICO CON RETIRAR LA IMPUGNACIÓN externer Link – eine Meldung im Boletin de Lutas Obreras (hier bei kaosenlared) vom 16. April 2014 über die zunehmende Konfrontation zwischen den Comisiones Obreras (die auch auf einer eigenen Mitgliederversammlung nicht in Richtung Beendigung des Streiks vorankamen) die jetzt zur Drohung führt, man werde den gerichtlichen Einspruch gegen das Entlassungsabkommen ERE zurückziehen – die Unternehmensleitung hatte statt der ursprünglich geplanten 745 Entlassungen ein „Angebot“ von „nur“ noch 93 Entlassungen gemacht
  • Ein „schmutziger Deal“ bei Panrico?
    Seit 5 Monaten im Streik ist ein guter Teil der Belegschaft des Backwarenherstellers Panrico. Nun hat die katalanische Generalität (Regionalregierung) einen Schlichtungsvorschlag gemacht, dem die Mehrheitsgewerkschaft der Comisiones Obreras offensichtlich nicht abgeneigt ist – im Gegensatz zum Streikkomitee – und ein Referendum darüber von allen Angestellten und Arbeitern organisieren will, obwohl erst am Montag eine Streikversammlung einstimmig die Fortsetzung des Streiks beschloss, bis die 154 geplanten Entlassungen vom Tisch seien. Der Vorschlag der Behörde sieht eine sofortige Beendigung des Streiks vor und eine Reduzierung der Entlassungen auf 94, sowie eine Sechsmonatsfrist zur „Reorganisation“ des Unternehmens. Die Stellungnahme der ebenfalls im Betrieb organisierten CGT ist dazu rundweg ablehnend, wie die Mitteilung CGT Panrico s’oposa totalment a la proposta presentada per la Generalitat en que segueixen contemplant acomiadaments i rebaixes salarials externer Link vom 25. März 2014 der CGT Panrico de Santa Perpètua de Mogoda unterstreicht
  • Boletín de Luchas Obreras externer Link vom 26. März 2014 von Pirenaica Digital (hier dokumentiert bei kaosenlared) mit einer ausführlicheren Darstellung des Widerspruchs zwischen Mehrheitsgewerkschaft und Streikkomitee
  • Weiter Streik bei Panrico
    Mit breiter Unterstützung von außen: Arbeiter einer Lebensmittelfabrik in Katalonien kämpfen seit über zwölf Wochen gegen Entlassungen. Artikel von Wladek Flakin und Peter Robe in der jungen Welt vom 13.01.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Die Firma ist in Spanien für ihre Donuts und andere Süßwaren bekannt. Im vergangenen Jahr kündigte das Management die Entlassung von 1914 Beschäftigten an. Der verbleibenden Hälfte der fast 4000köpfigen Belegschaft sollte der Lohn drastisch gekürzt werden. Die US-amerikanische Risikokapitalgesellschaft (vulgo: Heuschrecke) Oaktree Capital Management, die vor zwei Jahren Panrico gekauft hatte, wollte mit diesem »Sanierungsplan« die Krise des Unternehmens lösen. Bereits im September waren die Löhne nicht ausgezahlt worden, um die Forderungen der Lieferfirmen begleichen zu können. Das Unternehmen sprach von 150000 Euro Verlusten, die diese Kürzungen unabwendbar machen würden – ohne freilich zu erwähnen, daß Führungskräfte bis zu 500000 Euro im Jahr verdienen und die Firma 28 Dienstwagen unterhält…“
  • panricoSolidarität mit dem Streik bei Panrico!
    „Die ArbeiterInnen des Lebensmittelkonzerns PANRICO aus Santa Perpètua de la Mogoda (Spanischer Staat) befinden sich im Kampf. Seit dem 13. Oktober führen sie einen unbefristeten Streik gegen massive Entlassungen und brutale Lohnkürzungen, die dieser multinationale Konzern in Mitten der schweren spanischen Wirtschaftskrise mit einer Arbeitslosigkeit von 26% durchsetzen will. (…)  Sie wissen, dass sie die größtmögliche Solidarität brauchen, um den Kampf zu gewinnen, und Netze der Koordinierung und der Einheit mit anderen ArbeiterInnenkämpfen weben müssen. Aus diesem Grund verbreiten wir diese Unterschriftensammlung auf nationaler und internationaler Ebene als Beweis der Unterstützung für diesen wichtigen Kampf…Siehe dazu die Seite Klasse gegen Klasse vom 13.12.2013 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=55994
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