Aktuelle gewerkschaftliche Stellungnahmen und Debatten zu Industrie/Arbeit 4.0 – eher hilflos?

Auge01_BDer digitale Wandel der Wirtschaft müsse dringend sozial ausgestaltet werden, forderte Bsirske. Dazu müssten etwa beschäftigungswirksame Innovationen ebenso wie die Qualifizierung der Beschäftigten gefördert werden. „Wir brauchen darüber hinaus eine soziale Absicherung der Freiberuflichkeit, einen Schutz der Persönlichkeitsrechte von Arbeitnehmern und einen wirksamen Arbeitnehmerdatenschutz“, sagte der ver.di-Vorsitzende“ – aus der Pressemitteilung „Bsirske: Digitale Wirtschaft braucht soziales „Betriebssystem“ – Absicherung der Beschäftigten in den Mittelpunkt rücken“ am 15. März 2016 bei ver.di externer Link – worin der einzige konkrete kritische Punkt die „Blockadepolitik der Union“ gegen ein „Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen“ ist. Ansonsten eher ein Wunschzettel. Siehe dazu auch Aktuelles von IG Metall und EVG dazu

  • „Arbeit 4.0: Die Menschen nicht vergessen“ am 15. März 2016 bei der EVG externer Link ist ein kurzer Bericht über einen Workshop zum Thema in Nürnberg mit dem Motto „Doch die Technik ist nicht aufzuhalten“ und folgender zentraler Aussage: „Den rund 30 Teilnehmern des Workshops Arbeit 4.0 in Nürnberg war unter anderem wichtig, dass die Menschen in diesem Prozess nicht vergessen werden. Auch wenn der Arbeitgeber überwiegend Produktivitätssteigerungen im Auge hat, müssen wir betriebliche und tarifliche Regelungen schaffen, um unsere Kolleginnen und Kollegen zu schützen“. Und, aus Teilnehmerkreisen: „Ein Problem ist die ständige Erreichbarkeit. So wird zunehmend Stress aufgebaut. Dafür muss es eine entsprechende Wertschätzung geben, und es müssen Schranken eingebaut werden
  • „Die Folgen der Digitalisierung gestalten“ von Christiane Benner am 17. März 2016 bei der IG Metall externer Link ist ein ausführlicherer Beitrag, dessen Autorin sich positioniert: „Die gute Nachricht ist: Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt sind keineswegs technologisch vorbestimmt, sondern gestaltbar. Damit aus dem technischen Fortschritt ein gesellschaftlicher Fortschritt wird, muss es nun darum gehen, möglichst viele Menschen an der Gestaltung der digitalen Arbeitswelt zu beteiligen. Die Debatte um Digitalisierung muss sich stärker als bisher um den Menschen als um die Technik drehen“ – was nun genau die Debatte umgeht, inwieweit Technik eben nicht neutral ist, sondern in ihrer Entwicklung gesellschaftliche Vorgaben eingeschrieben hat.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95492
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