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Repression gegen Honda-Belegschaft in Indien: Nach dem Exempel des Terrors gegen die Maruti-Belegschaft?

Gemeinsame Demonstration der Hondabelegschaft und der Studenten der Nehru Universität in Delhi am 19.2.2016Um die Ereignisse in der Honda Motorradfabrik in Tapukara gibt es inzwischen einen regelrechten Propagandakrieg: Während die Belegschaft ihren Kampf um ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisierung weiterhin fortsetzt, behauptet die Unternehmensleitung, sie habe nie etwas gegen Gewerkschaften, schließlich gäbe es auch im Werk im nahen (für indische Verhältnisse nahen) Manesar eine Gewerkschaft und schon gar nicht würde sie Schlägerbanden anheuern – während die Polizei behauptet, sie habe nur nach Gesetzeslage gehandelt…

In dem ausführlichen und lesenswerten Artikel „Union troubles at Honda Motorcycles plant in Tapukara“ von G. Sampath am 28. Februar 2016 in The Hindu externer Link wird einerseits versucht festzuhalten, was unbestrittene Fakten sind: dass die erste Verhandlungsdelegation der Belegschaft widerrechtlich festgehalten wurde, dass die Polizei die im Werk versammelten Arbeiter ohne Vorwarnung überfallen hat, dass Gewerkschaftsaktivisten entlassen wurden, dass Haftbefehle gegen „unbekannt“ erlassen wurden, was jeder Willkür Tür und Tor öffnet, und dass den rund 100 inhaftierten Arbeitern Vergehen wie versuchter Mord oder Aufruhr vorgeworfen werden. Was insgesamt dazu führe, dass GewerkschaftsaktivistInnen Vergleiche zu der Entwicklung bei Maruti-Suzuki in Manesar ziehen, wo es ebenfalls zu einem politischen Demonstrationsakt der Herrschenden kam. Wobei ebenfalls hervorgehoben wird, dass alle großen Gewerkschaftsverbände Solidarität nicht nur bekundet, sondern auch geübt haben – einschließlich des Gewerkschaftsverbandes der (sowohl im Bund als auch im Bundesstaat Rajasthan) regierenden BJP, der Bharatiya Mazdoor Sangh, BMS… Siehe dazu auch eine aktuelle Meldung über die Freilassung einiger der festgenommenen Kollegen:

  • „Update from Honda struggle“ am 01. März 2016 bei den Indian Labour News externer Link (Facebook), worin über die Freilassung (gegen Kaution) von 39 der Inhaftierten berichtet wird. Aber sowohl die inhaftierten Gewerkschaftsaktivisten als auch jene Arbeiter, die Vergehen angeklagt sind, die keine Kaution erlauben, sind weiter in Haft. Während die Unternehmensleitung serienweise Briefe an die Kollegen schickt, in denen ihnen ihre Suspendierung mitgeteilt wird – und gleichzeitig (bisher wohl vergeblich) versucht, Zeitarbeiter als Streikbrecher anzuheuern
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=94264
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