Tarifrunde 2016 im Bauhauptgewerbe: IG BAU fordert ein Plus von 5,9 Prozent für Bauarbeiter

Tarifrunde 2016 im Bauhauptgewerbe: IG BAU fordert ein Plus von 5,9 Prozent für BauarbeiterDie Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat die Tarifforderung für die rund 785 000 Beschäftigten in der Bauwirtschaft beschlossen. Für die Tarifrunde 2016 legte die Bundestarifkommission der IG BAU eine Lohn- und Gehaltsforderung von 5,9 Prozent für zwölf Monate fest. Zudem fordert die IG BAU-Bundestarifkommission, bestehend aus ehrenamtlichen Mitgliedern aller IG BAU-Regionen und der Jugendvertretung Junge BAU, die Erhöhung der Auszubildendenvergütung um monatlich hundert Euro für jedes Ausbildungsjahr sowie einen weiteren Angleichungsschritt der Ost- an die Westlöhne. Gleichzeitig muss die Unterkunftsregelung für weit vom Wohnort entfernte Baustellen verbessert werden und die Arbeitstage 24. und 31. Dezember sollen – wie in vielen anderen Branchen auch – bei vollen Bezügen arbeitsfrei sein. Die IG BAU macht sich Sorgen um die Wettbewerbssituation und fordert deshalb auch im Osten einen Mindestlohn II einzuführen, wie es ihn im Westen bereits gibt. (…) Die Tarifverhandlung startet am 15. März 2016 in Berlin.“ Pressemitteilung vom 16.02.2016 externer Link, Siehe die Sonderseite zur Tarifrunde externer Link und hier:

  • Ab sofort gelten höhere Löhne und Gehälter für Baubeschäftigte
    „Das Tarifplus für die rund 785 000 Beschäftigten am Bau gilt ab sofort. (…) Damit steigen die Löhne und Gehälter rückwirkend zum 1. Mai 2016 im Westen um 2,4 Prozent und im Osten 2,9 Prozent. Ab April kommenden Jahres gibt es noch einmal 2,2 Prozent im Westen und 2,4 Prozent im Osten oben drauf. Besonders schwierig waren die Verhandlungen zum Thema Unterkunft bei auswärtiger Beschäftigung. Nunmehr gilt mit Wirkung zum 1. Januar 2017: Wer auf einer weit entfernten Baustelle arbeitet, erhält künftig die Unterkunft von seinem Arbeitgeber gestellt. Darüber hinaus hat er Anspruch auf eine Verpflegungspauschale von mindestens 24 Euro pro Tag…“ Pressemitteilung der IG BAU vom 10. Juni 2016 externer Link

  • Abschluss in der Baubranche – inklusive üblicher Rechenkünste
    Der Kompromiss sieht für die rund 785 000 Beschäftigten am Bau ein Einkommensplus von im Westen insgesamt 4,6 Prozent und im Osten von 5,3 Prozent vor“ – so die Pressemitteilung der IG BAU „Tarifvorschlag für das Bauhauptgewerbe“ vom 18. Mai 2016 externer Link Klingt nahe an der Ausgangsforderung, sieht genauer aber so aus: + 2,4 Prozent im Westen bis April 2017 und nochmal 2,2 Prozent bis Februar 2018. In eigenen Worten: „Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von insgesamt 22 Monaten und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der jeweiligen Organisationsgremien.“ Und dann sieht es schon nicht mehr so nahe dran aus… Das sogenannte Angebot der Unternehmer lag bei 1,3%
  • IG BAU empört: Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation
    In der zweiten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber ein Angebot in Höhe von zwei Mal 1,3 Prozent im Westen und zwei Mal zwei Prozent im Osten vor. Einen Monat lang sollen die Bauarbeiter leer ausgehen. Insgesamt soll der Tarifvertrag 24 Monate laufen. Dagegen fordert die IG BAU für die rund 785 000 Beschäftigten am Bau ein Lohnplus von 5,9 Prozent. (…) Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war zudem die Kostenübernahme für Auszubildende im Rahmen ihrer Berufsschulausbildung. Für sie fordert die IG BAU monatlich hundert Euro je Ausbildungsjahr mehr und die Übernahme der Fahrt- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit ihrem Berufsschulunterrichts. „Es ist enttäuschend, dass ausgerechnet für den Nachwuchs bei den Arbeitgebern kein ernsthafter Wille zu erkennen ist, die Kosten im Rahmen des Berufsschulunterrichts zu übernehmen“, sagte Schäfers. „Das belastet die jungen Menschen und trägt nicht dazu bei, dass die Branche für sie attraktiver wird.(…) Die nächste Verhandlung findet am 25. April in Frankfurt am Main statt.Pressemitteilung vom 05.04.2016 externer Link
  • Begrüßenswert in der Pressemitteilung vom 16.02.2016 externer Link: „… Energisch widerspricht die IG BAU dem Vorstoß der Bauindustrie, Flüchtlinge als Dauerpraktikanten ohne Anspruch auf den tariflichen oder auch nur den gesetzlichen Mindestlohn zu beschäftigen. „Der Ansatz, Geflüchtete möglichst schnell in Deutschland zu integrieren, ist richtig. Aber die Idee der Bauindustrie liegt völlig neben der Spur. Sie läuft darauf hinaus, Menschen in Not gegen hiesige Beschäftigte auszuspielen. Damit gelingt keine Eingliederung in unsere Gesellschaft“, sagte Schäfers. „Jeder Beschäftigte hat Anspruch auf faire Arbeit. Dazu gehört am Bau selbstverständlich der tarifliche Mindestlohn als Untergrenze. Dieser Grundsatz ist nicht verhandelbar.“…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=93441
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