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Den Angriff der koreanischen Regierung auf die Gewerkschaften zurückschlagen

Nach drei Jahren Gefängnis zum KCTU Vorsitzenden gewählt: Han im Mai 2015Die Attacken der koreanischen Regierung auf die Gewerkschaftsbewegung nehmen zu: Zuerst soll die Lehrergewerkschaft Streikrecht und Status verlieren, weil sie sich weigert, staatlich verfassten Geschichtsbüchern Begeisterung zu zollen, dann soll Truckern das Streikrecht genommen werden und der Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes KCTU festgenommen werden (in Nachfolge der Auseinandersetzungen im Mai um die neuen Arbeitsgesetze, die auch weiterhin stattfinden). NGO und Bauernorganisationen hatten sich dem vom KCTU organisierten Protest angeschlossen – gegen die von der Polizei (aus „Verkehrssicherheit“) verbotene gemeinsame Demonstration wurden nicht weniger als 22.000 Polizisten eingesetzt, die unter anderem – neben dem üblichen demokratischen Einsatz von Tränengas, Wasserwerfern etc. – mit Bussen die Demonstrationsroute blockierten. In dem AP-Bericht „Police, protesters clash as tens of thousands march in Seoul“ am 14. November 2015 – hier dokumentiert bei CJAD externer Link – wird unterstrichen, dass dies mit über 100.000 TeilnehmerInnen die größte Demonstration seit 2008 war – und dass der KCTU angekündigt hat, für Dezember einen Warn-Generalstreik zu organisieren. Siehe dazu weitere aktuelle Beiträge:

  • „South Korean Labor Strikes Back“ von Hyun Lee am 12. November 2015 bei Foreign Policy in Focus externer Link, worin die aktuellen Auseinandersetzungen in längeren Zusammenhängen des Widerstands gegen mehrere Freihandelsabkommen gesehen werden (und von daher auch die Allianzen im Protest verdeutlicht werden) – sowie die besondere Rolle des neuen KCTU-Vorsitzenden Han Sang-gyun herausgestellt, der nach der Betriebsbesetzung bei Ssangyong 2009 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Dem Text folgt ein Interview mit dem KCTU Vorsitzenden über die Aktionen im Frühjahr und über seine Wahl als Vorsitzendem, die erstmals eine Wahl aller 800.000 Mitglieder des KCTU war. Darin wird auch nochmals unterstrichen, dass der Hauptprotest des KCTU der Arbeitsgesetz-Reform gilt, die Unternehmen das Recht gibt, Beschäftigte jederzeit zu entlassen, was „aus allen Arbeitern prekär Beschäftigte macht“…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=89226
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