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Nach dem Wahlsieg: Kriegskurs verschärft, System Erdogan soll etabliert werden

Presse Hinter Gittern - zu den Festnahmen im Sultanat Erdogan im November 2015Die Angriffe des türkischen Staates in den kurdischen Siedlungsgebieten nahmen weiter zu, nachdem der türkische Staatspräsidenten Erdoğan am frühen Nachmittag des 04. Novembers ankündigte, dass „der Kampf gegen die Terrororganisation bis zur Vernichtung all ihrer Mitglieder, ihrer Kapitulation und ihrem Rückzug aus den Staatsgrenzen fortgeführt“ werde. Auch der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu erklärte am Abend desselben Tages nach einem „Sicherheitsgipfel“ mit führenden türkischen Militärs, dass die Operationen und Angriffe gegen die PKK mit unverminderter Geschwindigkeit fortgesetzt werden würden. Die wiedergewählte AKP-Regierung macht damit unmissverständlich klar, dass sie nach ihrer Wiederwahl an keiner Deeskalation des Konflikts interessiert ist“ – aus der Meldung „Nach den Wahlen in der Türkei: Krieg in Kurdistan wird mit aller Brutalität fortgesetzt“ von Civaka Azad (Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.) am 04. November 2015 externer Link, worin einleitend berichtet wird: „Nur wenige Tage nach Wahlen in der Türkei setzt die AKP-Regierung den Krieg in den kurdischen Siedlungsgebieten weiterhin mit allen Mitteln fort. Allein in der Kreisstadt Silvan (Provinz Amed/Diyarbakir) wurden in den letzten zwei Tagen mindestens vier Menschen durch Spezialeinsatzkräfte des türkischen Staates ermordet„. Siehe dazu auch weitere aktuelle Kriegsberichterstattung nach dem Wahlsieg der AKP:

  • Die Türkei verspielt ihre klügste Generation
    Nach dem Terror, nach der Wahl: Die Türkei riskiert, dass ihr die klügste, fröhlichste Generation aller Zeiten den Rücken kehrt. Die Bühnenbilderin Lisa Çalan etwa, der eine Bombe beide Beine abriss.
    Am Anfang waren die Bomben von Diyarbakir. Am Anfang dieser fünf Monate voller Gewalt, Terror und Krieg, die die Türkei erschütterten, stand der Anschlag auf die Kundgebung der Demokratiepartei der Völker (HDP), zwei Tage vor der Parlamentswahl am 7. Juni. Gemessen an dem, was da noch kommen sollte, war es nicht mal der schlimmste Anschlag – fünf Tote, 16 Schwerverletzte
    …“ Artikel von Deniz Yücel, Türkei-Korrespondent, vom 04.11.15 bei der Welt online externer Link (natürlich unter „Kultur“)
  • „Wird die Türkei zu einem zweiten Pakistan?“ von Gökhan Bacık am 04. November 2015 im Deutsch-Türkischen Journal externer Link, worin es unter anderem heißt: „Von Zeit zu Zeit werden Diskussionen geführt wie „Verkommt die Türkei zu einem neuen Pakistan?“ oder „Ähnelt das Land immer mehr Malaysia?“ Diese Diskussionen spiegeln weder die Realität wider, noch sind sie gänzlich falsch. Denn tatsächlich herrschen gegenwärtig an der türkisch-syrischen Grenze pakistanische Verhältnisse. Auf der anderen Seite hat die Türkei eigene soziale Wirklichkeiten und kann deshalb nicht zu einem neuen Pakistan verkommen. Allerdings soll dies nicht heißen, dass in der Türkei keine chaotischen Zustände auftreten würden
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=88750
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