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Eine ErnährungsExpo in Mailand. Widerstand gegen die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft – Kampagne in Foggia

Kampagnen-Transparent italienische Landwirtschaft Sommer 2015„Das Netzwerk „campagne in lotta“ ruft auch dieses Jahr wieder zur Teilnahme an Aktivitäten zur Unterstützung von Selbstorganisierung und Arbeitskämpfen von Erntearbeiter_innen in Italien auf. Eine gekürzte Übersetzung des Aufruftexts „Kampagne in der Provinz Foggia (Apulien) 2015 – Aufruf zur Teilnahme: Die Capitanata braucht dich!“ vom 02. Juli 2015 (über die Mailingliste Arbeit und Migration) zur Teilnahme in der Provinz Foggia (Apulien)

Kampagne in der Provinz Foggia (Apulien) 2015 – Auruf zur Teilnahme: Die Capitanata braucht dich!

Zum vierten Mal in Folge wird das Netzwerk „Campagne in lotta“ auch diesen Sommer in der Provinz Foggia (Apulien, Italien) aktiv sein, um die Selbstorganisierungsprozesse von Landarbeiter_innen zu unterstützen.

Im Jahr der EXPO, die dem Thema Ernährung gewidmet ist („FEEDING THE PLANET. ENERGY FOR LIFE“), scheint es wichtiger denn je die Aufmerksamkeit auf die Überausbeutung und extreme Prekarität zu lenken unter der die ausgezeichneten „Made in Italy“-Produkte entstehen. Allein in der Produktions- und Vertriebskette für die industriell produzierten Paradeiser [Tomaten] werden in der Provinz Foggia (einem bedeutenden Anbau- und Verarbeitungsgebiet für Paradeiser [Tomaten]) Umsätze in Milliardenhöhe erzielt. Die kleinen Landwirtschaftsbetriebe, die obwohl sie zunehmend weniger werden immer noch die Mehrzahl der Produzent_innen sind, müssen die Erpressungen durch die Preispolitik der großen organisierten Distributor_innen und ihrer Zwischenhändler_innen auf sich nehmen und geben diese an die Arbeitskräfte auf den Feldern weiter, deren Löhne dann gerade einmal etwa die Hälfte der gewerkschaftlich ausverhandelten und in Kollektivverträgen verankerten Mindestlöhne ausmachen.

Zweck der Initiativen von „Campagne in Lotta“ ist es, gemeinsam mit den Arbeiter_innen diese Missstände auf- und anzuzeigen und Forderungen zu erheben. Dabei sollen die Komplexität des Nahrungsmittelsektors und notwendige Allianzen entlang der Produktions- und Vertriebsketten (von der Produktion bis zum Verkauf im Einzelhandel) nicht außer Acht gelassen werden. Gleichzeitig können die Forderungen nicht allein auf korrekte bzw angemessene Bezahlung abzielen, sondern müssen auch fundamentale Rechte wie etwa Recht auf Wohnen und Gesundheit umfassen.

Migrant_innen – und somit die allermeisten Arbeiter_innen im der Erntearbeit -, gleichgültig ob mit oder ohne EU-Pass, sind dabei einem administrativen und juristischem System unterworfen, das auf Willkür, Diskriminierung und Rassismus fußt.

Die Kampagne in der Provinz Foggia findet von 19.7. bis 20.9. statt. Interessierte sind aufgerufen, sich zu involvieren!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=83012
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