Tag der Bundeswehr am 13. Juni 2015 – Rekrutierung und Propaganda. Und Protest.

Für Humanität, gegen die Flüchtlingspolitik der EU: Demonstration am „Tag der Bundeswehr“ (13. Juni 2015) in RostockAm 13. Juni will die Bundeswehr anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens und des 25-jährigen Jubiläums der „Armee der Einheit“ bundesweit an 15 Orten den „Tag der Bundeswehr“ feiern. Auch in NRW wird die Bundeswehr an 2 Orten auftreten. Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn, die sich gerne als Friedens- und UN-Stadt darstellt, wird, wie die Bundeswehr ankündigt, am 13. Juni ganz im Zeichen der Truppe stehen. Auch am Luftwaffenstandort Nörvenich sollen die Besucher „die ganze Vielfalt der Bundeswehr an einem Ort erleben“. Der Standort Nörvenich ist durch die Bundeswehrreform in seiner militärischen Bedeutung gestärkt worden, was nicht nur die Zahl der Soldatinnen und Soldaten deutlich erhöht hat, sondern für die Anwohnerinnen und Anwohner auch die Belästigungen durch Fluglärm. In Bonn protestieren am 13. Juni die DFG-VK Gruppe Bonn-Rhein-Sieg gemeinsam mit anderen Friedensgruppen gegen den Werbeauftritt der Bundeswehr…“ Mitteilung der DFG-VK NRW vom 10. Juni 2015.  Siehe dazu auch:

  • Für Humanität, gegen die Flüchtlingspolitik der EU: Demonstration am „Tag der Bundeswehr“ (13. Juni) in Rostock
    Unter dem Motto „Für grenzenlose Humanität – gegen die Grenzpolitik Europas“ ruft ein breites Bündnis für Sonnabend, 13. Juni zu einer Demonstration auf. Gestartet wird um 14 Uhr am Doberaner Platz, die Abschlusskundgebung findet auf dem Neuen Markt statt. Rostocker Friedensbündnis und Regionalgruppe Mittleres Mecklenburg der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) sind Teil des Bündnisses. Sie machen darauf aufmerksam, dass die Bundeswehr den 13. Juni zum „Tag der Bundeswehr“ erklärt hat. An diesem Tag will sie 60 Jahre ihres Bestehens feiern. In Rostock lädt sie dazu auf den Stützpunkt Hohe Düne ein. Gleichzeitig plant die EU zur Flüchtlingsabwehr militärische Maßnahmen: Drohnen-und Satellitenaufklärung, Beschlagnahmung und Zerstörung von Flüchtlingsbooten und Operationen in libyschen Häfen und an Land. Rostock als Standort des Marinekommandos wird in die Umsetzung dieser Pläne eingebunden sein. Eine Fregatte und ein Versorgungsschiff der deutschen Marine befinden sich bereits seit Anfang Mai als Vorposten im Mittelmeer. Die Rostocker Demonstration stellt daher auch die Frage nach der Berechtigung dieses Feiertags…Pressemitteilung des Rostocker Friedensbündnisses und der Regionalgruppe Mittleres Mecklenburg der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) vom 10. Juni 2015 externer Link
  • Protest gegen „Tag der Bundeswehr“ in Laupheim: Kein Arbeitgeber wie jeder andere
    Sechzig Jahre Bundeswehr sollen am Samstag, 13. Juni, in Laupheim gefeiert werden. Dazu sehen das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung OTKM, die Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und die Kampagne “Schulfrei für die Bundeswehr-Lernen für den Frieden” keinen Grund. Sie rufen zum Protest am “Tag der Bundeswehr” rund um die Kurt-Georg-Kiesinger Kaserne in Laupheim auf…Beitrag von und bei den Beobachter News vom 11. Juni 2015 externer Link.  Aus dem Text: „… Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt von Stuttgart ist um 9.30 Uhr auf Gleis 13 im Hauptbahnhof. Die Bundeswehr wolle sich in Laupheim als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Doch sie sei kein Betrieb wie jeder andere. Deshalb sei auch die Werbung für die Bundeswehr an den Schulen nicht hinnehmbar. Allein für den 13. Juni gebe die Bundeswehr “2,375 Millionen Euro für 15 Show-Veranstaltungen” aus, heißt es in dem Aufruf. Einen Infotisch zu den Protesten soll es ab 11.30 Uhr in der Walpertshofer Straße in 88471 Laupheim geben. Die Aktion soll um 17 Uhr enden…
  • Tag der Bundeswehr (13.6.): Verstoß gegen UN-Kinderrechtskonvention
    Die Bundeswehr veranstaltet erstmals in ihrer Geschichte am 13. Juni 2015 einen bundesweiten „Tag der Bundeswehr“ an 15 Standorten, um im Rahmen der „Attraktivitätsoffensive“ in der Öffentlichkeit für Verständnis und bei der Jugend um Nachwuchs zu werben. Gleichzeitig soll der Tag ein Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen der Bundeswehr sein. Bei den vorgesehenen Veranstaltungen werden auch Kinder und Jugendliche offensiv angesprochen und beworben. Entgegen der UN-Kinderrechtskonvention stellt die Bundeswehr auch unter 18-jährige Jugendliche für den Kriegsdienst ein. Bei der Anwerbung werden subtile, Emotionen ansprechende Methoden eingesetzt. Kriegswirklichkeit und Kriegsfolgen werden verschleiert. In der Bundesstadt Bonn will die Bundeswehr ihre Leistungen „zeitgemäß, ansprechend, emotional“ vor Augen führen…Beitrag von Martin Singe beim Komitee für Grundrechte und Demokratie vom 2. Juni 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Das Grundrechtekomitee appelliert an die Bundesregierung, die Forderung der UN-Kinderrechtskonvention endlich umzusetzen und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre (aktuell 17 Jahre) anzuheben. Fragwürdige, auf Emotionen zielende Propagandamethoden müssen generell eingestellt werden. Sachliche Aufklärung hat Informationen über Kriegsstrategien, Kriegsfolgen, Völkerrecht und friedenspolitische Alternativen zu umfassen. Eine Bundeswehr, die selbst völkerrechtswidrige Kriege führt bzw. unterstützt (u.a. Jugoslawien 1999, OEF-Einsatz in Afghanistan, Irak 2003) kann dies nicht leisten.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=81756
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