Arbeitsvorgaben gefährden die Gesundheit

KaroshiStress am Arbeitsplatz führt oft zu überarbeiteten Mitarbeitern und ausgebrannten Managern. Eine neue Studie des Projekts Gesundheitsmonitor zeigt: Immer weiter wachsende Anforderungen beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden der Beschäftigten, sondern fördern auch selbstgefährdendes Verhalten.
Freiheiten am Arbeitsplatz haben ihren Preis. Der steigende Ziel- und Ergebnisdruck in Unternehmen verleitet Beschäftigte in Deutschland dazu, mehr zu arbeiten, als ihnen gut tut. Damit wächst bei vielen Menschen das Risiko der Gesundheitsgefährdung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Projekts Gesundheitsmonitor von Bertelsmann Stiftung und BARMER GEK, für die rund 1.000 Erwerbstätige repräsentativ befragt wurden. Demnach legt knapp ein Viertel der Vollzeit-Beschäftigten in Deutschland ein Tempo vor, das es langfristig selbst nicht durchzuhalten glaubt. 18 Prozent der Befragten erreichen regelmäßig die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und 23 Prozent verzichten gänzlich auf Pausen. Jeder Achte erscheint krank im Unternehmen
…“ Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung vom 16.03.2015 externer Link. Siehe dazu die Studie und weitere Beiträge hierzu in unserem Beitrag – nicht ohne hinzuweisen, dass doch ausgerechnet die Bertelsmann Stiftung die angeblichen (und sehr wohl extrinsischen) Sachzwäge der intrinsischen Motivation mit erfunden hat, die sie nun beklagt…

  • Studie zu Job und Gesundheit: Ihr seid doch krank
    Winterzeit ist Erkältungszeit: Die Kollegin niest, der Büronachbar hustet, eigentlich ist die halbe Abteilung reif fürs Krankenbett. Und trotzdem ist in vielen Unternehmen regelmäßig zu beobachten, wie sich Angestellte krank an den Arbeitsplatz schleppen. „Muss ja“, heißt es dann, es gebe schließlich viel zu tun. Folge sind oft eine verschleppte Erkältung, die sich über Wochen hinzieht, und diverse Kollegen, die sich anstecken. Nun hat sich eine Studie mit dem Thema beschäftigt. Wegen großen Drucks am Arbeitsplatz gehen viele Beschäftigte fahrlässig mit ihrer Gesundheit um, lautet das wesentliche Ergebnis der Erhebung von Bertelsmann-Stiftung und Barmer GEK. Demnach legt ein Viertel der etwa 1000 repräsentativ befragten Vollzeit-Beschäftigen ein zu hohes Arbeitstempo vor...“ Artikel in der Süddeutschen online vom 16. März 2015 externer Link
  • Überforderung – der neue Standard. Studie: Leistungsdruck im Beruf – Beschäftigte haben kaum Einfluss auf Arbeitsvolumen
    Artikel von Claudia Wrobel in junge Welt vom vom 17.03.2015 externer Link. Aus dem Text: „… Für die neoliberale Bertelsmann-Stiftung ist dies laut Pressemitteilung der Preis für »Freiheiten am Arbeitsplatz«. Dies suggeriert, dass Mitarbeiter sich selbst unter Druck setzen. Die Studienergebnisse widersprechen allerdings dieser Lesart: 51 Prozent der Befragten geben an, keinen oder nur geringen Einfluss auf ihr Arbeitsvolumen zu haben, mehr als 40 Prozent sagen dies demnach auch über ihre Arbeitsziele. Jeder dritte weiß nicht, wie er die wachsenden Ansprüche im Betrieb bewältigen soll. Würden die Vorgaben trotzdem erfüllt, gelte dies als neuer Standard…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=77195
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