Tarifrunde 2015 im Gebäudereiniger-Handwerk: IG BAU fordert deutliches Lohnplus und Stopp der Leistungsverdichtung

Dossier

IG BAU: Tarifrunde 2015 im Gebäudereiniger-HandwerkDie Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert für die rund 600 000 Gebäudereiniger deutlich mehr Lohn. Für den großen Bereich der Innenreinigung in der untersten Lohngruppe 1 soll das Plus 80 Cent betragen. Der Stundenlohn im Westen würde damit von derzeit 9,55 Euro auf 10,35 Euro steigen. Das ist zugleich der Mindestlohn in der Branche. Für die übrigen Lohngruppen 2 bis 9 fordert die IG BAU eine Anhebung um 6,4 Prozent. Das hat die Bundestarifkommission der IG BAU an diesem Wochenende für die Tarifrunde 2015 im Gebäudereiniger-Handwerk beschlossen…“ Pressemitteilung vom 30.01.2015 externer Link. Siehe dazu die Sonderseite der IG BAU externer Link und hier:

  • IG BAU nimmt Tarifergebnis für Gebäudereiniger-Handwerk an
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat heute (für die Red. 16. November 2015) die Annahme des Tarifergebnisses für das Gebäudereiniger-Handwerk erklärt. Damit bestätigt die IG BAU den in der fünften Verhandlungsrunde am 29. und 30. Oktober 2015 in Frankfurt am Main getroffenen Kompromiss für die rund 600 000 Beschäftigten der Branche. Die vereinbarte Erklärungsfrist zur Annahme des Tarifvertrags läuft heute ab. Auch der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat dem Ergebnis zugestimmt. Die Beschäftigten der Branche erhalten somit zum 1. Januar 2015 mehr Geld…PM der IG BAU vom 16.11.2015 externer Link. Weiter heißt es dort: „… Der Tariflohn in der untersten Lohngruppe 1 steigt in zwei Stufen auf 10 Euro die Stunde im Westen und 9,05 im Osten. „Mit dem Ergebnis sind zwei wichtige Signale gesetzt“, sagte IG BAU-Bundesvorstandmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. „Endlich ist die Marke von 10 Euro Stundenlohn geknackt. Dieses Ziel hatten wir lange verfolgt. Es zeigt sich, dass sich die Branche weiter professionalisiert. Leider sind wir im Osten noch nicht auf gleicher Lohnhöhe. Jedoch bildet der Abschluss einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Ost-West-Angleichung. Der Abstand zum Westen hat sich deutlich auf knapp unter zehn Prozent verringert.“ Gleichzeitig wurden Maßnahmen gegen Turbo-Putzen auf den Weg gebracht. Erstmals gibt es eine Vereinbarung zur Begrenzung der Leistungsverdichtung. Diese belastet besonders Beschäftigte im Gebäudereiniger-Handwerk. Ihnen werden immer mehr Flächen in gleicher Zeit zugemutet. Ziel der Vereinbarung ist es, die Erfahrungen der Beschäftigten zusammenzutragen und auf dieser Grundlage eine Lösung zu vereinbaren.
  • Gebäudereiniger knacken 10-Euro-Lohnmarke
    Die rund 600 000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk erhalten ab kommenden Jahr mehr Geld. Nach mehr als 18 Stunden intensiver Verhandlungen einigte sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am frühen Freitagmorgen mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks auf ein Ergebnis. (…) Im Einzelnen sieht das Ergebnis vor, die unterste Lohngruppe im Westen von 9,55 Euro ab dem 1. Januar 2016 um 25 Cent zu erhöhen und in einem zweiten Schritt ab dem 1. Januar 2017 um weitere 20 Cent auf dann zehn Euro die Stunde anzuheben. Das entspricht einem Plus von 2,62 Prozent im ersten Jahr und dann um 2,04 Prozent. Im Osten steigen die Löhne von derzeit 8,50 Euro im gleichen Zeitraum um 20 Cent und 35 Cent auf dann 9,05 Euro. Sie steigen somit um 2,35 und 4,02 Prozent. Die weiteren Lohngruppen zwei bis neun steigen analog der Prozentsätze der untersten Lohngruppe. Damit wurden die Ost- an die Westlöhne weiter angeglichen. (…) Zudem haben sich die Tarifvertragsparteien auf eine Vereinbarung zur Begrenzung der Leistungsverdichtung geeinigt. (…) Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2017. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 16. November 2015 vereinbart.“ PM der IG BAU vom 30.10.2015 externer Link
  • IG BAU: Die Lohnmauer Ost-West muss weg!
    „„Schluss mit Turbo-Putzen!“ skandierte ein lautstarker Chor von rund 900 Gebäudereinigern am Donnerstag vor dem Eingang der Messe in Frankfurt am Main. Der Demonstrationszug war zuvor vom Uni Campus der Stadt bis vor das Verhandlungslokal an der Messe gezogen. Aufgerufen dazu hatte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter dem Motto: „Mopp-U-py – Tag des Donners“. Die Gewerkschaft der Gebäudereiniger verhandelt am gleichen Tag mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks bereits in der fünften Runde über mehr Lohn, einen Angleichungsschritt der Ost- an die Westlöhne und einen Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung. „Wir erwarten jetzt von den Arbeitgebern ernsthafte Verhandlungen mit dem Willen, sich zu einigen. Die Forderungen der Beschäftigten sind nicht übertrieben“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. Konkret fordert die IG BAU 80 Cent pro Stunde in der untersten Lohngruppe. In den übrigen Lohngruppen soll der Lohn um 6,4 Prozent steigen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt lediglich ein Plus von 20 Cent auf ein Jahr und in einem weiteren Schritt nochmals 15 Cent mehr angeboten. Der Abstand zwischen Ost und West von 1,05 Euro bleibt danach bestehen…“ Pressemitteilung vom 29.10.2015 externer Link, siehe dazu:
  • Fliegende Putzlappen
    Reinigungskräfte fordern mehr Geld und Begrenzung der Leistungsverdichtung. 900 beim Protest vor entscheidender Verhandlungsrunde. (…) Um 80 Cent sollen die untersten Stundenlöhne steigen. Derzeit werden in Westdeutschland mindestens 9,55 Euro pro Stunde bezahlt, im Osten nur 8,50 Euro. Für die höheren Lohngruppen fordert die IG BAU eine Einkommensverbesserung von 6,4 Prozent. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerks hatte zuletzt lediglich ein Plus von 20 Cent auf ein Jahr und in einem weiteren Schritt nochmals 15 Cent mehr angeboten. Die Differenz zwischen Ost und West sollte demnach bestehenbleiben. (…) Es ist eher ungewöhnlich, dass Gewerkschaften versuchen, Entlastung und Gesundheitsschutz per Tarifvertrag durchzusetzen. Lediglich in der Druckindustrie gibt es seit langem Tarifregelungen, die eine Mindestbesetzung an Maschinen festschreiben. Zuletzt hat ver.di auch am Berliner Uniklinikum Charité erfolgreich für personelle Mindeststandards gestreikt. Bei den Reinigungsfirmen beißt die IG BAU damit bislang hingegen auf Granit. Immer wieder bestreiten die Unternehmer, dass überhaupt Handlungsbedarf besteht. Sie behaupten, das »Turboputzen« sei lediglich ein PR-Gag der Gewerkschaft…“ Bericht von Daniel Behruzi/Frankfurt am Main in junge Welt vom 30.10.2015 externer Link
  • Umfrageergebnis: Arbeitsbelastung / Leistungsverdichtung in der Gebäudereinigung
    Leistungsverdichtung in der Gebäudereinigung gibt es nicht – das wollen uns die Arbeitgeber weismachen. Eine aktuelle Herbst-Umfrage der IG BAU unter Beschäftigten der Branche zeigt, was wirklich Sache ist. Die Ergebnisse im Detail…“ Beitrag der IG BAU vom 26.10.2015 externer Link
  • Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung ist ein Muss! – Sauberkeit braucht ihre Zeit –
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hält trotz des Widerstandes der Arbeitgeber an einem Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung fest. „Die Umsätze der Betriebe steigen stetig an. Immer mehr Reinigungsarbeit wird an private Gebäudereinigerunternehmen vergeben. Die Zahl der Beschäftigten steigt kaum an, ein klares Zeichen für Leistungs­ver­dichtung“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. Im täglichen Arbeitsalltag müssen die Reinigungskräfte Neuaufträge mitmachen, oft ohne zusätzliche Zeit dafür. Die kalkulierte Reinigungszeit in den Objekten ist viel zu knapp, die Grenze der Belastbarkeit aus Sicht der IG BAU und Betriebsräten längst erreicht. Trotzdem wird vor und nach Tariferhöhungen und neuer Auftragsvergabe immer geprüft, ob nicht noch mehr Zeit einzusparen ist. „Sauberkeit und Qualität sind wichtig und notwendig, hier tragen auch die Kunden Verantwortung. Sie zwingen zusätzlich die Unternehmen an der Zeitschraube zu drehen, mit dem einzigen Ziel, immer mehr Geld einzusparen. Dies geht zu Lasten der Beschäftigten. Sauberkeit braucht ihre Zeit – zur Reinigung schmutziger Flugzeuge, Hygiene in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kindergärten. Deshalb müssen wir jetzt einen Tarifvertrag verhandeln“, sagte Laux. Der Vorschlag der Gewerkschaft für einen Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung beinhaltet konkrete Punkte, die zur Entlastung bei den Reinigungskräften führen sollen...“ Pressemitteilung vom 02.09.2015 externer Link
  • Tarifverhandlungen Gebäudereiniger: Erste Runde der Tarifverhandlung ohne Ergebnis vertagt
    „Ohne Ergebnis endete die heutige (für die Red. 16. Juni 2015) erste Runde der Tarifverhandlung für die rund 600 000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks trennten sich am Abend nach mehrstündigen Verhandlungen in Leipzig. Unterbrochen wurden die Gespräche von einer lautstarken Demonstration, mit der mehrere hundert Gebäudereiniger vor dem Verhandlungssaal ihren Forderungen nach höherem Lohn, Ost-West-Angleichung und einem Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung Nachdruck verliehen haben…“ Mitteilung der IG BAU vom 16.06.2015 externer Link
  • „Wir können alles, nur nicht hexen!“ – Gewerkschaft fordert erstmalig Tarifvertrag gegen Arbeitsverdichtung
    „Am 15. Juni begehen die Reinigungskräfte weltweit den Tag der Gebäudereinigung. Vor 25 Jahren haben Gebäudereiniger im Jahre 1990 drei Wochen lang das Geschäftszentrum von Los Angeles (USA) bestreikt. Die US-Polizei griff damals den gewaltfreien Streik an und schlug wahllos auf die Menschen ein. (…) Im Gedenken an diesen historischen Sieg haben am Samstag in der Innenstadt von Dortmund vor der Reinoldikirche Reinigungskräfte auch auf ihre prekären Arbeitsverhältnisse aufmerksam gemacht. Sie sehen ihre Leistungen als völlig unterbezahlt an. Branchenüblich ist auch, dass in der Regel nur befristet eingestellt wird. Mit einem Stundenlohn von 9,55 Euro der Lohngruppe I liegt man zwar inzwischen über dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, aber immer noch deutlich unter den von der Gewerkschaft IG Bau-Agrar-Umwelt geforderten 10 Euro…“ Artikel von Carsten Klink im Lokalkompass vom 14.06.2015 externer Link
  • Unter Druck putzen. Reingungskräfte wehren sich gegen miese Arbeitsbedingungen. IG BAU fordert Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung
    Billig, billiger, am billigsten. Dies ist das Motto privater Reinigungsfirmen bei Ausschreibungen. Stundensätze von 15 oder 16 Euro pro Reinigungskraft sind keine Seltenheit. Leidtragende sind die Beschäftigten. Ihnen steht zwar ein allgemeinverbindlicher tariflicher Mindestlohn zu. Zum einen ist dieser mit 9,55 Euro pro Stunde im Westen und 8,50 Euro im Osten aber sehr niedrig. Zum anderen drehen die Unternehmen immer stärker an der Leistungsschraube. Dagegen setzen sich die Betroffenen nun zur Wehr. Ihre Gewerkschaft, die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat den Bundesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerks zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung aufgefordert…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 02.04.2015 externer Link
  • Erster Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung angestrebt
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) strebt für das Gebäudereiniger-Handwerk einen Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung an. Dies wäre der erste Tarifvertrag dieser Art in Deutschland. In der anstehenden Tarifrunde fordert die IG BAU für die rund 600 000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk neben höheren Löhnen eine verbindliche Regelung gegen Turbo-Putzen und Leistungsdruck…“ Meldung der IG BAU vom 01.04.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=74393
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