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Blumen niederlegen am Jahrestag des Sturzes von Mubarak: Darauf steht in al Sisis-Polizeistaat die Todesstrafe

Fotostrecke der Polizeiattacke auf Shaimaa al-Sabbagh in Kairo am 24.  Januar 2015Am Samstag, 24.  Januar wurde Shaimaa al-Sabbagh, Mitglied der Socialist Popular Alliance Party in Kairo durch einen Schuss ins Gesicht von der Polizei ermordet - Aufnahme kurz nach dem SchussAm Samstag, 24.  Januar wurde Shaimaa al-Sabbagh, Mitglied der Socialist Popular Alliance Party in Kairo durch einen Schuss ins Gesicht von der Polizei ermordet. Das kaum vetrauenswürdige Gesundheitsministerium bekundete später, es habe sich um einen Schuss mit einem Schrotgewehr gehandelt – was es aber auch zu nichts anderem macht als einem weiteren Polizeimord in Sisiland, wo blutige Exdiktatoren frei herumlaufen dürfen – und linke Gruppierungen wie die SPAP noch nicht einmal Blumen niederlegen dürfen (denn das war die Aktion, die zum Mord den Vorwand gab) in Gedenken an den mit Füßen getretenen Aufstand von 2011. Das ganze wenige Tage nach  Herrn Sisis Auftritt bei einer sehr seltsamen Versammlung in Davos, wo er lang und breit über den Kampf gegen den Terrorismus referieren durfte. Die redaktionelle Meldung „Linke Aktivistin in Kairo von der Polizei erschossen“ am 24. Januar 2015 in neues deutschland externer Link berichtet das so: „Am Vorabend des vierten Jahrestags der Revolte in Ägypten ist eine linke Aktivistin von Polizisten erschossen worden. Die Teilnehmerin des Protestmarschs im Zentrum der Hauptstadt Kairo sei durch Schrotkugeln getötet worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Nach Angaben von Protestteilnehmern wurden die Kugeln von der Polizei abgefeuert, um die Menge auseinanderzutreiben. Den Demonstranten zufolge setzte die Polizei auch Tränengas ein und nahm den Chef der Partei Sozialistische Volksallianz sowie fünf junge Parteimitglieder fest. Die Partei hatte zu der Demonstration aufgerufen, um an den Beginn der Revolte in Ägypten am 25. Januar 2011 zu erinnern“. Siehe dazu auch weitere aktuelle Meldungen und Hintergründe – etwa über die Hilfe für die Polizei des Sisi-Regimes durch die BRD – in der Materialsammlung vom 25.1.2015

  • „Assassinat de Chayma Al Sabbagh en Egypte“ Meldung bei Solidarité Ouvrière am 24. Januar 2015 externer Link worin unter anderem darauf verwiesen wird, dass die Tote in der Arbeiterbewegung Alexandrias bekannt war für ihren Aktivismus gegen den damaligen Präsidenten Morsi, wichtig insofern, als die rituelle Begründung für die Untaten der uniformierten Gangs es ist, es bestehe die Gefahr terroristischer Unterwanderung durch die (verbotene und eben als Terroristen eingeordnete) Muslim-Bruderschaft
  • „Sisi wird’s nicht schaffen!“ ein Interview von Tom-Dariusch Allahyari mit Evronia Azer in der Ausgabe Dezember 2014 der Linkswende externer Link , worin die Aktivistin unter anderem zum Thema Anti-Protestgesetz (von Mursi entworfen, von Sisi benutzt) unterstreicht „Die meisten sind wegen dieses Gesetzes im Gefängnis, das es erlaubt, einfach jeden zu verhaften, der sich auf der Straße aufhält und ihn bis zu drei Jahren ins Gefängnis werfen. Hunderte wurden deshalb eingesperrt. Die Medien nahmen keine Notiz, bis in Alexandria meine Freundin und prominente Aktivistin Mahienour (el-Massry, Anm.) eingesperrt wurde. Sie wurde nach vier Monaten freigelassen, weil sie einen Menschenrechtspreis erhalten und internationale Unterstützung bekommen hat. Alle, die mit ihr verhaftet wurden, mehr als 20 Leute, sind weiterhin im Gefängnis
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=74006
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