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Weltwirtschaftsforum: Davos kreist um Euro, Armut, Terror

Protest gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos 2007Kriege, Krisen, radikaler Islamismus. Schwaches Wachstum und eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. An Problemen mangelt es nicht beim Weltwirtschaftsforum in Davos – nur an Lösungen.
Sonne und blauer Himmel. Die Wetterprognosen sehen gut aus für die Bündner Alpen. Nur über dem Kongresszentrum in Davos hängen tiefdunkle Wolken. Unsichtbar zwar, aber allgegenwärtig in den Köpfen hunderter Topmanager und Spitzenpolitiker, die zum 45. Weltwirtschaftsforum in die Schweiz reisen. Die Euro-Schuldenkrise droht zurückzukehren. Die Arbeitslosigkeit wächst fast überall auf der Welt, wie die Internationale Arbeitsorganisation warnt. 2019 werden demnach 219 Millionen Menschen ohne Job sein, gegenüber 201 Millionen 2014. Alle Institutionen, die vor dem Davoser Gipfeltreffen der Wirtschafts- und Politikeliten Prognosen vorlegen, haben die Konjunkturerwartungen deutlich zurückgeschraubt
…“ Artikel von Thomas Burmeister vom 21. Januar 2015 bei n-tv externer Link. Siehe dazu:

  • »Anti-WEF« im Umbruch
    Globalisierungskritiker kehren Weltwirtschaftsforum in Davos den Rücken. Nur noch kleine Kundgebung im Schweizer Bergort, die »Revolutionäre Jugend« feiert in Bern…“ Artikel von Patricia D’Incau, Bern, in junge Welt vom 26.01.2015 externer Link
    Aus dem Text: „… Einen Weg, um den Widerstand dennoch aufrechtzuerhalten, fand die Revolutionäre Jugend Gruppe (RJG) am vergangenen Samstag mit der Organisation des »Anti-WEF-Fests« in Bern. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre wolle man die Zeit nutzen, um die Lage neu einzuschätzen, erklärte die Gruppe gegenüber jW. Im Gegensatz zum »Public Eye« glaubt die RJG nicht, dass das WEF an Relevanz verloren hat. »Noch immer kommen dort die Eliten von Politik und Wirtschaft zusammen und suchen scheinheilig nach Lösungen für Probleme, für die sie größtenteils selber verantwortlich sind«, so die RJG. Mit dem Fest wolle man diese Kritik verbreiten und zeigen: »Wir sind noch da.« Mehrere hundert Personen fanden sich zur Protestfeier ein. Ebenfalls am Samstag beteiligten sich gegen 100 Personen an einer Protestkundgebung »für eine solidarische und friedliche Wirtschaftsordnung und für das Menschenrecht auf Frieden« im Zentrum von Davos. Dazu aufgerufen hatte die »Gesellschaft Kultur des Friedens«. Neben der thematisierten »dramatischen Zunahme von kriegerischen Auseinandersetzungen«, gedachte man auch der 43 verschwundenen Studenten in Mexiko. Davon ungerührt machte es sich der mexikanische Außenminister in den Räumlichkeiten des WEF gemütlich…“
  • Wirtschaftsforum in Davos: Auszug der NGOs
    Der Negativ-Preis für unverantwortliche Konzerne wird beim Weltwirtschaftsforum in Davos zum letzten Mal verliehen. Geben die Kritiker auf? Artikel von Hannes Koch in der taz online vom 23.01.2015 externer Link. Aus dem Text: „… Das reicht den Public Eye-Leuten jedoch nicht. Sie legen ihr Erbe nun in die Hände der „Volksinitiative für verantwortungsvolle Konzerne“. Diese wird von 50 Organisationen getragen und soll per Plebiszit ein neues Schweizer Gesetz zustandebringen. Darin würde geregelt, dass einheimische Unternehmen ab einer bestimmten Größe Sorge tragen müssen für die Einhaltung der sozialen und politischen Menschenrechte in ihren weltweiten Produktionsketten. Verstießen sie dagegen, wären sie in der Schweiz haft- und strafbar. In den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen ist diese Sorgfaltspflicht schon niedergelegt. Doch die Konzerne setzen sie oft nicht um. Deshalb wäre es ein Quantensprung, Firmen mit einem nationalen Gesetz tatsächlich dafür verantwortlich zu machen, was sie im Ausland tun…“  Siehe dazu:

    • Volksinitiative für verantwortungsvolle Konzerne
      Der neu gegründete Verein Konzernverantwortungsinitiative plant die Lancierung einer Volksinitiative. Diese hat zum Ziel, dass Unternehmen mit Sitz in der Schweiz Menschenrechte und Umweltstandards auch bei ihren Aktivitäten im Ausland respektieren. Der breit abgestützte Verein besteht aus rund 50 Hilfswerken, Frauen-, Menschenrechts- und Umweltorganisationen kirchlichen und gewerkschaftlichen Vereinigungen sowie Aktionärsverbänden…“ Medienmitteilung des Vereins Konzernverantwortungsinitiative (Schweiz) vom 19. Januar 2015 externer Link
  • Weltwirtschaftsforum in Davos: Bloß nicht über Umverteilung reden
    Experten debattieren, was die Regierungen tun müssen, um die Krisen in den Griff zu kriegen. Sie gehen weiter von zunehmender Ungleichheit aus…“ Artikel von Hannes Koch in der taz online vom 21.01.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=73872
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