No Grexit! Griechenland bleibt Euroland

Die südeuropäischen Krisenländer leiden massiv unter der sozialen Kahlschlagpolitik der EU: Die Armut steigt, Löhne sinken, die Binnennachfrage ist eingebrochen. Deshalb ist ein Kurswechsel bei der EU-Antikrisen-Strategie überfällig – Griechenland muss Euroland bleiben. No Grexit!Der DGB-klartext 01/2015 vom 9. Januar 2015 externer Link. Aus dem Text: „Ein Ausstieg aus dem Euro ist zwar weder rechtlich möglich, noch wird er von irgendeiner relevanten politischen Kraft in Griechenland angestrebt. Dennoch zettelten deutsche Politiker und Medien eine Phantomdebatte an. Der Grund: Eine linke Partei könnte in Griechenland möglicherweise die anstehenden Wahlen gewinnen und über harte Sparauflagen neu verhandeln wollen. Das passt Merkel und Schäuble gar nicht. Sie hätten lieber eine Athener Regierung, die brav die Politik des sozialen Kahlschlags weiter treibt… Fakt ist: In Griechenland gibt es zu Recht Unmut über die bisherige Krisenpolitik.“ Siehe dazu auch:

  • Europäische Schuldknechtschaft
    In Griechenland stehen Neuwahlen an. Die Menschen wollen die Politik der Troika nicht mehr mitmachen, weil sie viele in Arbeitslosigkeit und Elend gestürzt hat. Doch Merkel und Schäuble drohen Athen den Kredithahn zuzudrehen, wenn die nächste Regierung die neoliberale Schocktherapie abbricht…“ Wirtschaftspolitik aktuell Nr. 1/2015 von und bei ver.di externer Link
  • Griechenland Wo sind die Milliarden hin?
    Griechenland hat internationale Hilfen in Milliardenhöhe erhalten. Das Ausland überwies Summen, die insgesamt die jährliche Wirtschaftsleistung übersteigen. Doch wer hat profitiert? Und wie kann es sein, dass Griechenland heute noch mehr Schulden hat?…“ Artikel von Stephan Kaufmann in der FR online vom 08. Januar 2015 externer Link. Aus dem Text: „… Wofür hat Athen die ganzen Auslandshilfen verwendet? Für Renten, Gehälter und ähnliches? Nein. Nur rund ein Zehntel der Hilfen ging in die normalen Staatsausgaben. Der Rest floss auf verschiedene Kanäle in die Bedienung der Schulden. Der Autor und Ökonom Jannis Mouzakis hat auf der Website www.macropolis.gr nachgerechnet: Rund die Hälfte der Hilfszahlungen – 122 Milliarden Euro – gingen für die Rückzahlung und Verlängerung bestehender Schulden und für Zinszahlungen drauf. Über 90 Milliarden Euro kostete Griechenland der Schuldenerlass. So musste Athen den Gläubigern, die zum Forderungsverzicht bereit waren, zum Ausgleich neue, sicherere Anleihen bieten und ihnen einen Teil der noch bestehenden Restschuld vorab auszahlen – mit Geld von der EU und dem Internationalen Währungsfonds. (…) Griechenland wurde ein desaströses Spar- und Reformprogramm auferlegt. Im Gegenzug erhielt es neue Kredite, mit denen es die alten Kredite trotz Wirtschafts- und Finanzkrise bedienen konnte. Im Ergebnis ist die griechische Wirtschaft heute am Boden, die Schuldenlast ist gestiegen – und die Schulden liegen nicht mehr bei privaten Investoren, sondern bei EU und IWF, also beim „Steuerzahler“.“
  • Griechenland und der Euro – Was Merkel und Schäuble der Öffentlichkeit verschweigen
    Glaubt man einer offenbar von Regierungskreisen gezielt im SPIEGEL lancierten Information, halten Angela Merkel und Wolfgang Schäuble einen Austritt Griechenlands aus dem Euro mittlerweile für „verkraftbar“. Die Ansteckungsgefahr für andere Länder sei „begrenzt“, der ESM „schlagkräftig“ – also alles kein großes Problem. Diese Aussagen sind jedoch bei näherer Betrachtung abenteuerlich und stellen das Nonplusultra einer marktkonformen Demokratie dar. Was Merkel und Schäuble verschweigen: Dank ihrer Politik haftet mittlerweile der europäische Steuerzahler für kommende Ausfälle bei der Rückzahlung der griechischen Staatsschulden. Ein Austritt aus dem Euro wäre sicher für die Märkte verkraftbar – für den Steuerzahler wäre er ein unglaublich teures Desaster. Einmal mehr zeigt sich, dass die Loyalität der Bundesregierung nicht den Menschen, sondern den Finanzmärkten gilt…“ Artikel von Jens Berger vom 7. Januar 2015 bei den Nachdenkseiten externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=73076
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