Prekäre Arbeit in der Wissenschaft: Soziologen sollen sozial sein

„Auf dem Soziologentag wird auch der unsichere Status des wissenschaftlichen Nachwuchses thematisiert. Dafür sorgt eine Berliner Initiative. Unter den zahlreichen Gelehrten, die sich derzeit in Trier zum Soziologentag treffen ist auch ein Grüppchen aus Berlin, das den Kongress um ein wenig Alltagssoziologie anreichern will. „Wir wollen da ordentlich Stimmung machen“, sagt Peter Ullrich, Protest- und Bewegungsforscher an der Technischen Universität Berlin. Die von Ullrich mitgegründete Initiative „Für gute Arbeit in der Wissenschaft“ will die versammelten Professoren auf die prekäre Situation der Nachwuchssoziologen aufmerksam machen und hat einen offenen Brief verfasst, welchen sie dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie am Mittwoch übergibt…“ Artikel von Anna Lehmann in der TAZ vom 09. 10. 2014  externer Link. Siehe dazu die weitere Entwicklung:

  • Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) zu Beschäftigungsverhältnissen in der Wissenschaft
    Gesellschaftliche Dynamiken machen vor der Wissenschaft nicht halt. In den letzten Jahrzehnten haben staatliche (De-)Regulierungen, Aktivierungspolitiken und neue Formen von ‚governance’ sowie eine zunehmende Ökonomisierung die Bildung im Allgemeinen und die Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen im Besonderen geprägt. (…) Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) sieht diese Entwicklungen mit Sorge, sie fordert ein Umdenken in der Bildungs- und Wissenschaftspolitik sowie strukturelle Veränderungen im deutschen Wissenschaftssystem. Entsprechende Reformen dürfen nicht bei der äußerst zurückhaltenden jüngsten Neuregelung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes stehen bleiben. Am stärksten treffen die genannten Entwicklungen den sogenannten akademischen Mittelbau – die bei Weitem größte Beschäftigtengruppe an wissenschaftlichen Einrichtungen. Für sie gibt es kaum planbare Beschäftigungsperspektiven in der Wissenschaft. Die überwiegende Mehrheit arbeitender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sieht sich mit (meist unfreiwilliger) Teilzeitbeschäftigung, Befristung, Kettenverträgen und nicht sozialversicherungspflichtigen Stipendien konfrontiert…“ Stellungnahme vom Februar 2016 bei der DGS externer Link
  • Soziologie-Ini: “Für Gute Arbeit in der Wissenschaft”
    Im Sommer 2014 fanden sich Soziologinnen und Soziologen zusammen, um sich für “Gute Arbeit in der Wissenschaft” zu engagieren. Sie schrieben einen Offenen Brief an die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, in welchem sie ihre Fachgesellschaft aufforderten, sich zukünftig für Gute Arbeit einzusetzen und gewissen Mindeststandards auch in ihren Ethikkodex aufzunehmen...“ Vernetzungsblog Prekäres Wissen externer Link
  • Ausschuss „Mittelbau in der DGS / Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
    Auf Antrag der Initiative „Für Gute Arbeit in der Wissenschaft“, die sich Mitte 2014 mit einigen Vorschlägen an den DGS-Vorstand wendete und nach entsprechender Beratung in der Mitgliederversammlung sowie dem Konzil der DGS im Oktober 2014, hat der Vorstand der DGS in seiner Sitzung vom 16.01.2015 beschlossen, einen Ausschuss „Mittelbau/Beschäftigungsbedingungen“ einzurichten…“ Meldung bei der DGS externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=67097
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