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Das Erfolgsgeheimnis: Mitglieder, Mitglieder, Mitglieder – Bonuszahlung für die ver.di-Mitglieder und mehr am Klinikum Chemnitz durchgesetzt

„Oliver Greie führt seit Jahren Tarifverhandlungen. Doch was der Tarifkoordinator für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen diesmal erlebt hat, war ihm noch neu: Nach dem Abschluss des Haustarifvertrags stand er in der Kantine des Chemnitzer Klinikums an der Kasse. Eine Krankenschwester in der Schlange drehte sich um: „Sind Sie nicht der Mann von ver.di?“ Ehe er richtig antworten konnte, fiel sie ihm um den Hals. „Das kommt sonst nie vor“, sagt er. „Aber bei 1200 Euro Einmalzahlung für ver.di-Mitglieder ist alles anders.“…“ Artikel von Claudia von Zglinicki auf ver.di Publik 06/2014 externer Link . Am Ende des Artikels der Haustarif für das Klinikum Chemnitz (Sachsen)  Siehe dazu den Leserbrief:

  • Was für ein Erfolg! 1200 Euro nur für Mitglieder
    So steht es in der Printausgabe von publik, der Mitgliederzeitschrift von verdi, die heute in meinem Briefkasten lag. In der online-Ausgabe klingt es dann etwas anders: Das Erfolgsgeheimnis: Mitglieder, Mitglieder, Mitglieder
    Der Vorgang selbst beim Klinikum Chemnitz, wo durch Aktivitäten der KollegInnen ein Haustarif abgeschlossen wurde, erreicht durch den Aufbau einer starken Betriebsgruppe, ist vorbildlich und ich freue mich mit den Chemnitzer KollegInnen! Ich habe jedoch was dagegen einzuwenden, dass für verdi-Mitglieder speziell 1200 Euro herausgeholt wurden. Dieser Teil ist kein Erfolg sondern eher eine Spaltung! Man lässt sich quasi die Gewerkschaftsmitgliedschaft vom Kapitalisten bezahlen und noch etwas über die Monatsbeiträge hinaus!
    Gewerkschaftsmitglied sollte werden, wer von der Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfes überzeugt ist und dafür seinen Beitrag gibt. Hat der Kapitalist etwa im Hinterkopf, er finanziert die verdi-Mitglieder, damit die effektiver streiken? Wohl kaum, ein Kapitalist hat das Gegenteil im Hinterkopf: Den sozialen Frieden. Und wenn jetzt im Klinikum Chemnitz Mitglieder geworben werden mit der Verlockung: Im Jahr 1200 Euro extra gegenüber den anderen zu kriegen, so begeben sich die Werber auf einen brüchigen Boden. Die Gewerkschaft ist stark, wenn sie aus Mitgliedern besteht, die kämpferisch sind, Engagement haben, Zeit opfern und auch Geld (den Monatsbeitrag).
    Das Argument mit den Trittbrettfahrern (kommt immer sofort als Gegenargument) ist ein sehr blödes und kurzsichtiges Argument. Die WerberInnen sollten argumentieren und überzeugen, nicht schimpfen.
    Den sozialen Spaltungen im Betrieb (in Stammbelegschaft/Zeitarbeiter/Outgesourcte/Deutsche/ Ausländer) sollten gerade wir als aktive und überzeugte GewerkschafterInnen nicht eine weitere hinzufügen: Extrahonorierte, d.h. Gewerkschaftsmitglieder und übrige KollegInnen! Wir sind alle Lohnabhängige! Das eint uns. Das materiell Erreichte muß allen zugute kommen…“
    Nicht abgedruckter Leserbrief von Dieter Wegner, Hamburg an die ver.di Publik Redaktion
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=65507
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