Institutionalisierte Spaltung

Leiharbeit bedeutet Dumpinglöhne und Angriff auf den Kündigungsschutz. Sie verschärft die Konkurrenz der Arbeiter untereinander und schwächt ihre Streikfähigkeit. Anstatt nur einzelne »Mißbrauchsfälle« zu beklagen, kommt es darauf an, sie vollständig zu verbieten…“ Artikel von Renate Münder in junge Welt vom 02.06.2014 externer Link

  • Aus dem Text: „… Betriebsrat und Vertrauensmann Gerhard Kupfer erklärte im Februar dieses Jahres in einem Interview mit der Wochenzeitung Unsere Zeit: »Unser Konzept war immer, diese Auseinandersetzung nicht im Werk zu belassen, die Arbeitsbedingungen und die Werkspolitik öffentlich zu machen, Leiharbeit, Werkverträge und prekäre Beschäftigung als das zu benennen, was sie sind. Ein Skandal! Schlicht und einfach! Leiharbeit muß öffentlich gebrandmarkt werden. Der Steuerzahler zahlt das Lohndumping der Unternehmer, die Aufstocker, die nicht vom verdienten Geld leben können. Alleine werden wir diesen Kampf hier nicht gewinnen.« Die Bremer Kollegen machen nun Veranstaltungen bei anderen Automobilfabriken. Sie verlassen sich nicht auf die kümmerlichen Versprechungen des Koalitionsvertrags oder auf die Empfehlung der IG Metall, »Leiharbeit fair (zu) gestalten«. Sie haben beschlossen, selber zu handeln. Gerhard Kupfer begründet dies: »Wenn der Druck nicht aus den Betrieben kommt, werden die Regierenden auch nicht handeln. Wir sind ausdrücklich nicht damit einverstanden, die Leiharbeit kosmetisch zu reparieren. Sie gehört verboten. (…) Alle, die in der Politik mit Leiharbeit zu tun haben und diese befürworten, müssen mit Gefängnis bestraft werden. Nicht unter fünf Jahren.«“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=59567
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