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Lawinenunglück am Mount Everest: Auch Gewerkschafter unter den Opfern

Dossier

  • mount everest nepalArbeitskampf am Mount Everest
    Nach dem Unglück im Himalaya verweigern die Sherpas den Aufstieg: Sie fordern mehr Geld und Mitbestimmung. Sie sind längst Unternehmer, nicht mehr Hilfsarbeiter. Artikel von Klaus Raab auf Die Zeit Online vom 30.04.2014 externer Link und mehr daraus:
    Aus dem Text: „(…)  Sie erkämpften sich demnach schon in den zwanziger Jahren bessere Löhne. 1930 strengten sie gar einen Prozess gegen eine deutsche Expedition an, weil sie sich unterbezahlt fühlten. 1929 kämpften sie dafür, dass diejenigen, die als Hochgebirgsträger arbeiteten, deutlich besser entlohnt wurden als lokale Träger aus Tibet, die nur weiter unten am Berg eingesetzt wurden. 1933 verweigerten sie die Arbeit vorübergehend wegen schlechten Essens und schlechter Toiletteneinrichtungen im Basislager. 1935 bestanden sie darauf, erst in hohen Lagen überhaupt Gepäck zu tragen. Als sie 1953, im Jahr der Erstbesteigung, zu Beginn der britischen Expedition in einer Garage ohne Toilette übernachten sollten, während die Briten in der Botschaft schliefen, urinierten die Sherpas vor der Botschaft auf die Straße. 1963 erstritten sie in einer Art Prozess, wenn auch ohne Richter, Schlafsäcke, die nicht schlechter waren als die ihrer Auftraggeber, der sogenannten Sahibs. Und 1972 traten sie am Basislager in einen Streik und brachten einen deutschen Expeditionsführer dazu, nach Kathmandu zurückzukehren und nach Deutschland zu fliegen, um dort genügend Ausrüstung für sie zu beschaffen…“
  • Sherpas streiken: Aufstand am Mount Everest
    Nach dem Tod von 16 Menschen bei einem Lawinenunglück auf dem Mount Everest wollen die Sherpa den Berg vorerst nicht mehr besteigen. Für Nepal ist der Ausstand der Träger ein Desaster. Artikel von Christoph Hein, Singapur, in der FAZ vom 23.04.2014  externer Link. Aus dem Text: „(…) Zeitgleich stimmte die nepalische Regierung einigen der Forderungen der höhenerfahrenen Helfer der ausländischen Bergsteiger am Dienstag zu. Allerdings blieb sie weit hinter dem zurück, was die Sherpa gefordert hatten. Künftig aber soll es einen größeren Fonds geben, aus dem die Angehörigen von Opfern unterstützt werden. Er allerdings ist längst nicht so ausgestattet, wie die Träger es gefordert hatten. Die Nepalische Vereinigung der Bergführer vermittelt in dem Konflikt zwischen Regierung und Bergsteigern…
  • Wut nach tödlicher Expedition
    Am Mount Everest sterben 16 nepalesische Sherpas, um das Ego zahlungskräftiger Kunden zu befriedigen. Die überlebenden Sherpas haben jetzt genug. Sie legen einen Forderungskatalog vor, in dem sie unter anderem Geld für die Familien der Todesopfer und Schwerverletzten verlangen…“ Artikel von Willi Germund in der Frankfurter Rundschau vom 22.04.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…)  „Wir tragen ihre Zelte, ihre Schlafsäcke, kochen das Essen. Der Kunde muss nur gehen.“ Auf sieben ausländische Touristen kommt eine Gruppe von etwa 20 Sherpas. Jeder Kunde erhält einen eigenen nepalesischen Begleiter, der ihn bis zum Gipfel führt. „Sie sind langsam, sie sind schwach“, sagt Norgay, “ sie riskieren das Leben der anderen und der Sherpas, um ihr Ego zu befriedigen.“ Oder sie verfolgen so benebelte Ziele wie ein Fernsehteam, das im Auftrag des Senders „Discovery“ filmen wollte, wie sich ein mit einem Flügelanzug bekleideter Darsteller im Gleitflug vom Everest-Gipfel stürzt. Ein Teil der Sherpas, die am Karfreitag ums Leben kamen, waren für das Extremsport-Unterfangen tätig…
  • Arbeitsunfall unter Extrembedingungen
    „Sie schleppen bis zu 40 Kilogramm Gepäck, installieren Leitern und Brücken, damit auch weniger erfahrene Bergsteiger den Mount Everest bewältigen können: Für etwa zehn Euro am Tag leisten einheimische Bergführer existenzielle Arbeiten. Das jüngste Lawinenunglück belegt das auf tragische Weise…“ Artikel von Titus Arnu in der Süddeutschen Zeitung vom 19.04.2014 externer Link  Aus dem Text: „“(…) Dieses Mal traf es ersten Erkenntnissen zufolge keine ausländischen Bergsteiger, sondern jene Menschen, die am Everest mit extrem harter Arbeit den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen. Der Everest hat für den Tourismus in Nepal eine enorme Bedeutung. Im Jahr 2013 generierten die Einnahmen aus den Expeditionsgebühren am höchsten Berg der Erde insgesamt 274 Millionen Rupien (gut zwei Millionen Euro), mehr als das Fünfzehnfache des Nachbarbergs Lhotse, der bei den Einnahmen an zweiter Stelle liegt. Eine kommerzielle Everest-Expedition kostet zwischen 15 000 und 65 000 Euro, je nachdem, wie gut ausgerüstet und betreut man werden will, es kommt auch darauf an, wie viel teuren Sauerstoff man verwendet. Auch der DAV Summit Club, die kommerzielle Tochterfirma des Deutschen Alpenvereins, bietet für 2015 eine Everest-Expedition an – die 60-tägige Reise kostet 38 490 Euro. Allein die Genehmigungen machen fast die Hälfte des Gesamtpreises aus. (…) Die einheimischen Träger, Bergführer, Köche und Helfer (von Westlern übrigens pauschal „Sherpas“ genannt, obwohl Sherpa eigentlich der Name eines Volksstammes und ein häufiger Nachname ist) machten einen extrem gefährlichen, oft zu schlecht bezahlten Job, sagt Ang Tshering, Präsident der Nepal Mountaineering Association: „Hunderte Bergsteiger verlassen sich auf die Seile und Leitern, die diese Männer gelegt haben. Ohne deren Hilfe könnten sie den Mount Everest nicht besteigen.“…
  • Sherpa Dorje KhatriSherpa Dorje Khatri Reported Killed in Everest Avalanche
    “Nepalese Sherpa Dorje Khatri, leader of Nepal’s trade union of Sherpas and a committed defender of the environment, was reportedly amongst 12 people killed in one of the worst disasters on Mount Everest ever recorded. In 2011 Khatri planted the ITUC flag atop the peak of Everest as part of global mobilisation by unions pushing for action on climate change leading up to the Durban Climate Summit, which he attended…Die Meldung bei der ITUC vom 18.04.2014 externer Link
  • The General Federation of Nepalese Trade Unions (GEFONT) externer Link
  • Union of Trekking Travels and Rafting Workers (UNITRAV) Die Webseite war zumindest am 19.04.2014 nicht erreichbar!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57258
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