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Nach dem Sturm: Ein Sturm an Empörung

DossierPhilippinen nach dem Sturm Yolanda

Längst sind noch nicht alle Opfer von Yolanda gefunden, über 10.000 Menschen sind wohl im Sturm gestorben, Hunderttausende obdachlos. Während die internationale Berichterstattung sich vor allem um die Frage dreht, wie die Hilfsaktionen organisiert sind bzw ankommen, ist auf den Philippinen selbst ein Sturm der Empörung ausgebrochen. In der Presseerklärung On Aquino’s statements on super typhoon Yolanda externer Link vom 10. November 2013 kritisiert der Gewerkschaftsbund KMU die Präsidentin, die die Verantwortung der Provinzregierung von Leyte zuschieben will, wo es doch die Regierung Aquino sei, die die Erarbeitung eines nationalen Kataststrophenplans auf die lange Bank geschoben habe. Siehe dazu auch:

  • Prioritäten beim Wiederaufbau werden eingefordert
    Der Wiederaufbau der durch Yolanda betroffenen Provinzen geht trotz aller Regierungsaktivität weiter. Die Regierung, mächtig unter Druck wegen ihres Verhaltens unmittelbar nach (und auch vor) dem Wirbelsturm, wird nun mit immer mehr konkreten Forderungen zum Wiederaufbau konfrontiert. Make Employment, Social Protection and People’s Participation the Cornerstones of Yolanda Rehabilitation Plan in the Philippines externer Link vom 24. Dezember 2013 (hier dokumentiert bei Europe solidaire) ist ein Manifest von selbstständigen gewerkschaftlichen Organisationen der Dreiradfahrer gemeinsam mit regionalen Organisationen der Labour Party, in dem soziale Forderungen und politische Partizipation in den Mittelpunkt gestellt werden, verbunden eben mit der Forderung an die Regierung, dies ebenfalls zu tun. Siehe dazu auch: WHAT YOLANDA SURVIVORS WANT externer Link von  InterAksyon.com am 30. Dezember 2013 bei Moving Forward, ein Überblick aus Interviews mit Opfern
  • Brauchen wir eine Regierung? Und dann auch noch so eine?
    Das ist das Motto unter dem Bericht Yolanda’s aftermath and Autonomous Initiative externer Link am 07. Dezember 2013 bei Infoshop News einen detaillierten Überblick über autonome Initiativen auf den Philippinen gibt, die aktiv helfen, die Folgen des Sturmes zu überwinden
  • Solidarität wird organisiert
    Je sichtbarer die wirklichen Auswirkungen des Taifuns Yolanda werden, desto deutlicher wird auch, dass die Regierung weder willens noch in der Lage ist, Hilfe zu organisieren. Und je mehr Zeit vergeht, desto prekärer wird die Lage der Überlebenden. “Wir verurteilen die völlige Unfähigkeit des Aquino-Regimes, welches angesichts der Wettervorhersagen Tage vor der Naturkatastrophe mit Hinweis auf einen Supersturm der Stärke 4 wegen der zu erwartenden gigantischen Flutwellen und Überschwemmungen vorgewarnt worden war und vor Ort die Menschen nicht schützte. Das Aquino-Regime machte lediglich unnütze Erklärungen und Evakuierungen, lieferte aber weder Nahrung noch Trinkwasser. Auch stellte es keinerlei Hilfseinrichtungen zur Verfügung. Statt die eigene Zuständigkeit für die Gewährleistung der Sicherheit und des Wohls des Volkes angesichts des drohenden Ausmaßes der Naturkatastrophe wahrzunehmen, lastete es alles den Behörden vor Ort auf” – aus der Erklärung AQUINO-REGIME UNFÄHIG ZUR HILFE FÜR DIE TAIFUN-OPFER externer Link der National-Demokratische Front der Philippinen vom 21. November 2013 (in deutscher Übersetzung bei Kommunisten Online am 23.11). Siehe dazu auch:

  • Die Regierung hilft: Feuer frei!
    8 Tote beim Sturm der Hungrigen auf ein Reisdepot, dessen Einsturz diese Opfer forderte – auf der anderen Seite eine Regierung, die bis jetzt pausenlos versucht, das Desaster Yolanda klein zu reden und stattdessen die “Plünderer” anklagt und von der Armee verfolgen lässt – Verzweiflung breitet sich aus. Und Empörung wird zu Wut. Chaos im philippinischen Taifungebiet externer Link   heißt der Bericht am 14. November 2013 in Neues Deutschland. Siehe dazu auch:

    • NDRRMC’s ‘criminal neglect’ over Yolanda hit externer Link – Pressemitteilung des Gewerkschaftsbundes KMU vom 14. November 2013, in der über zahlreiche Proteste im ganzen Land berichtet wird, und insbesondere vor dem Sitz des Katastrophenrats, der nach wie vor nicht in der Lage ist, wirklich Hilfe zu organisieren
  • KMU slams police, military deployment vs. looters externer Link – Stellungnahme des Gewerkschaftsbundes KMU vom 11. November 2013 mit scharfer Kritik an der Entsendung von Militäreinheiten gegen “Plünderer” – die es nur gäbe, weil die Regierung nicht handele
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=48145
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