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Wachsende Proteste gegen regelmässige Illegalisierung von Streiks in Indien

In der “grössten Demokratie der Welt” gibt es Streikrecht. Eigentlich. Es gibt aber auch Sonderwirtschaftszonen, es gibt Landesregierungen insbesondere ärmerer Bundesstaaten, die jedes Unternehmen hofieren und deren Muster der Repression gegen gewerkschaftliche Aktivität breitet sich allmählich auch in den wirtschaftlich stärkeren Regionen aus. Aber auch der Widerstand gegen diese alltägliche Repression wächst. Drei aktuelle Kurzberichte, die vom realen Zustand demokratischer Rechte in Indien viel besagen…

Streik bei Bombardier Indien: Protest gegen Illegalisierung

Seit Anfang Juni protestiert und streikt die Belegschaft von Bombardier Transportation India (BTI) in Savli wegen Lohnerhöhungen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Das Arbeitsministerium des Bundesstaates Gujarat hat diese Streiks für illegal erklärt. Die Gewerkschaft GIDC Employees Union hat am vergangenen Samstag gegen diese Illegalisierung beim Obersten Landesgericht Widerspruch eingelegt wird in der Kurzmeldung “Bombardier strike: Workers move to HCexterner Link am 08. Juli 2013 in der Times of India berichtet

Maruti_Suzuki Belegschaft trifft sich mit Arbeitsminister und Premierminister der Landesregierung

Am 11. Juli soll ein Treffen der Maruti-Betriebsgewerkschaft MSWU mit den Premierminister Bhupinder Singh Hooda (Kongresspartei) von Haryana stattfinden – im Vorlauf gab es jetzt bereits ein Treffen mit dem Arbeitsminister der Landesregierung, der versprach, als Mediator zu wirken. Das ist das erste Mal, dass sich in der Landesregierung zumindest ein Ansatz von Bewegung zeigt, nachdem bisher stets offen und repressiv Partei für das Unternehmen Maruti-Suzuki genommen wurde und nichts geschah um die Entlassung von 547 “Normalarbeitern” und 1.800 Zeitarbeitern seit den Vorfällen im Streik vom Juli 2012 – bei denen ein Mitglied des Managements zu tode kam – zurück zu nehmen. Der Bericht “Maruti Suzuki Workers meet Labour Minister: Assured meeting with CMexterner Link vom 08. Juli 2013 beim Gewerkschaftsbund NTUI sieht in diesen Treffen eine wichtige Vorbereitung für die Protesttage, die ab 18. Juli geplant sind

Bajaj Belegschaft seit über 2 Wochen im Streik

Die Belegschaft des Motorrad-Herstellers Bajaj Auto Limited (BAL) in Chakan (einer kleinen Stadt mit dem Status einer Sonderwirtschaftszone in Maharashtra, etwa in der Mitte zwischen Mumbai und Pune gelegen) streikt seit über 2 Wochen – und wird jetzt ebenfalls mit gerichtlichen und polizeilichen Repressionsmaßnahmen bedroht. Dagegen haben sich Betriebsgewerkschaften aus über 100 Betrieben zusammengeschlossen “aus Prinzip” wie einer ihrer Sprecher sagte und haben Solidaritätsstreiks angekündigt, wird in dem Kurzbericht “Workers from 100 cos come out in support of Bajaj stir in Puneexterner Link am 08. Juli 2013 bei dna India zitiert

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=40037
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