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Alles wieder im Lot. Der Reaktion in Paraguay.

Wie erwartet, haben die Kräfte der politischen Tradition die Wahlen in Paraguay gewonnen. Warum erwartet? Weil der organisierte Widerstand gegen den “legalen Putsch” gegen Präsident Lugo von vorneherein kaum die Städte erreichte. Weil sich die Wahlfront Frente Guasu gespalten hatte. Weil Präsident Lugo wenig gemacht hatte, das dazu hätte führen können, dass breitere Volksbewegungen erneut ihre Hoffnungen auf ihn bzw die Guasu gerichtet hätten – so ungefähr das Bild, das sich aus den letzten Monaten ergeben hat. Bei etwa 2,5 Millionen WählerInnen (von rund 3,5 Mio Wahlberechtigten) erreichte Colorado-Kandidat Cartes über 45% der Stimmen. In dem ersten Bericht “Cartes gewinnt Präsidentenwahlen in Paraguayexterner Link von Matthias Arnold am 22. April 2013 bei amerika21.de heisst es dazu “Mit seinem Sieg verhilft Cartes der ANR zur Regierungsmacht zurück, die sie bei den vergangenen Wahlen 2008 zum ersten Mal seit 60 Jahren verloren hatte. Die rechtsgerichtete Partei war politische Heimat des früheren Diktators Alfredo Stroessner (1954 bis 1989). Cartes wird immer wieder des organisierten Drogenhandels, der Geldwäsche und des Zigarettenschmuggels verdächtigt. Dem Geschäftsmann gehören über 20 Unternehmen sowie der Fußballverein „Libertad“. Er gilt als einer der reichsten Männer des Landes. Cartes war erst 2009 der Coloradopartei beigetreten”

Siehe dazu auch:

  • Paraguay: de Curuguaty-Golpe de Estado Parlamentario, a la restauración de la hegemonía coloradaexterner Link von Rodolfo Romero Garcete am 22. April 2013 bei Rabanadas de la Realidad. Der frühere stellvertretende Generalsekretär des lateinamerikanischen Gewerkschaftsbundes CLAT (und heutige Mitarbeiter im Vorstand des paraguayischen Gewerkschaftsbundes CNT) unterstreicht dabei einerseits die Medienmacht der Reaktion in Paraguay, was keineswegs überraschend ist, vor allem aber stellt er in den Mittelpunkt die Fortsetzung des Kampfes um die Aufklärung des Massakers von Curuguaty – das Anlaß des Putsches gegen Lugo war – weil dabei immer auch die zentrale Frage der Landreform beinhaltet sei
  • Der perfekte Putschexterner Link von Gerhard Dilger am 12. April 2013 in der deutschen Ausgabe von Le Monde Diplomatique, dessen pro-Lugo standpunkt umstritten sein mag, der aber reichlich Hintergrundmaterial zum Verständnis anführt
  • Paraguay: El golpe perfecto y la cuadratura del círculoexterner Link von Giorgio Trucchi am 22. April 2013 bei “Nicaragua y mas”, worin der Zusammenhang hergestellt und der Vergleich gezogen wird zum ebenfalls legalen Putsch in Honduras: Ist der “legale Putsch” die Quadratur des Kreises für die Rechte?
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=32766
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