Marx von Rechts – Alain de Benoist auf Abwegen

Karl MarxDie Strategie der politischen Rechten, linke Symbole, Codes oder Taktiken zu adaptieren, ist nichts Neues. Auch die eklektische Aneignung einzelner Theoriefragmente für die eigene Agenda ist ein immer wiederkehrendes Phänomen. Man denke nur an den „Strasserflügel“ der NSDAP, die von Michael Kühnen gegründete „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ oder die Querfrontbestrebungen eines Jürgen Elsässer. Insofern stellt das, püntlich zum 200 Geburtstag von Karl Marx erschienene, Sammelbändchen „Marx von Rechts“ aus dem Antaios Verlag gar keinen so großen Tabubruch dar. Neu ist allerdings, dass sich der französische Vordenker der „Nouvelle Droite“, Alain de Benoist, auf die postmarxistische Theorieströmung der „Wertkritik“ und dabei explizit auf das 1999 aus diesem Umfeld erschienene „Manifest gegen die Arbeit“ bezieht. Er verstümmelt jedoch die darin enthaltene Arbeits- und Kapitalismuskritik und reduziert die Kritik der „Abstrakten Arbeit“ auf den, bei ihm, geradezu mystisch aufgeladenen Begriff der „Entfremdung“. Anstatt einer Aufhebung des modernen Arbeitssystems redet Benoit der Schreckensvision einer nach ethnizistischen Kriterien partikularisierten Weltgesellschaft das Wort. Über diesen Rekurs haben wir mit einem der Autoren des „Manifests gegen die Arbeit“, Norbert Trenkle, gesprochen. Trenkle ist Mitglied der wertkritischen Gruppe „Krisis“ und erläutert im Folgenden zentrale Elemente des wertkritischen Theoriegbäudes. Zunächst vergleicht er den „Entfremdungsbegriff“ wie er auch in der Linken, hier besonders durch Georg Lukács (v.a. in dessem Aufsatz „Geschichte und Klassenbewusstsein“) geprägt wurde, mit dem Benoists.“ Interview mit Norbert Trenkle vom 5.11.2019 von Radio Corax beim Audioportal Freier Radios externer Link Audio Datei

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