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Wie Gewerkschaften und soziale Bewegungen in Kolumbien auf die Ankündigung der Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes reagieren

Kolumbien: Friedensdemonstration in Bogota am 5.10.2016 - Zehntausende machen weiterDrei Jahre nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc-EP) haben führende Köpfe dieser Guerillaorganisation den bewaffneten Kampf wieder aufgenommen. Der zweithöchste Kommandant der ehemaligen Farc-Guerilla, Iván Márquez, veröffentliche in der Nacht zum heutigen Donnerstag ein Video, in dem er zusammen mit anderen ehemaligen Guerillaführern „eine neue Phase des bewaffneten Kampfes“ ankündigt. Der Guerillakrieg werde „unter dem Schutz des universellen Völkerrechts wieder aufgenommen, das es erlaubt, sich mit Waffen gegen Unterdrückung zu wehren“, sagte Márquez, dessen Aufenthaltsort seit einem Jahr unbekannt ist. Man strebe ein „zweites Marquetalia“ an, erklärte er unter Anspielung auf die Geburtsstätte der ersten Farc-Guerilla im Jahr 1964…“ – aus dem Beitrag „Farc-Guerilla in Kolumbien nimmt bewaffneten Kampf wieder auf“ von Christian Kliver am 30. August 2019 bei amerika21.de externer Link – worin auch die Reaktion der Regierung Thema ist, die sofort eine militärische Antwort verkündete (die ja dann auch schon stattfand). Zu den Reaktionen auf diese Ankündigung drei weitere aktuelle Beiträge:

  • „Farc-Partei in Kolumbien hält an Friedensprozess fest“ von Sonja Smolenski am 01. September 2019 ebenfalls bei amerika21.de externer Link berichtet über die Reaktion der Organisation: „… Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz bat der Vorsitzende der Farc-Partei, Rodrigo Londoño, bekannt als Timochenko, im Namen der gesamten Partei bei der kolumbianischen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft für das Verhalten seiner ehemaligen Verbündeten um Vergebung. Die Farc distanziere sich klar von den in dem Manifest vorgetragenen Ansichten der neu gegründeten Guerilla, die damit gegen den Friedensvertrag von Havanna verstoße. Die Rückkehr zum bewaffneten Kampf im heutigen Kolumbien sei ein großer Fehler. Die Partei werde sich weiterhin mit politischen Mitteln auf legale und friedliche Weise für die Umsetzung des Friedensvertrags einsetzen. „Krieg kann nicht das Schicksal dieses Landes sein. Wir werden hier weitermachen und bereit sein, alles für Frieden und soziale Gerechtigkeit zu geben“, so Timochenko. Die große Mehrheit der Ex-Kämpferinnen und -Kämpfer halte sich trotz aller Schwierigkeiten an die Abmachungen, versicherte er auf Nachfrage von Journalisten…“
  • „Esto es lo que dijeron las centrales sindicales sobre formación de nueva guerrilla“ am 31. August 2019 bei der Agencia de Informacion Laboral externer Link dokumentiert die Rektionen der Gewerkschaftsverbände auf diese neuen Entwicklungen. Der Gewerkschaftsbund CUT unterstrich, dass Land, die Menschen, Frieden und keine neuen bewaffneten Auseinandersetzungen wollten – und es sei die Aufgabe der Regierung, endlich den beschlossenen Friedensprozess, den die CUT unterstütze, nicht mehr zu unterlaufen, sondern zu vollziehen. Die CTC lehnt die Erklärung ebenfalls ab und unterstreicht, dass nur Frieden mit sozialer Gerechtigkeit eine Zukunftsaussicht für die Menschen darstelle. Auch die CGT lehnt diesen Schritt ab und fordert die Regierung auf, sich an die Seite jener zu stellen, die für den Frieden eintreten.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=153848
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