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Es gibt ein Abkommen, es gibt Zusagen. Alles in Ordnung auf Katars WM-Baustellen. Die Einzigen, die das anders sehen, sind die Bauarbeiter: 1.000 treten in den Streik

migrantenarbeiter katarViel hat die Regierung Katars in den letzten Jahren unternommen, um ihren Ruf aufzupolieren, der unter den Arbeitsbedingungen asiatischer Bauarbeiter an den Fußballstadien sehr gelitten hatte: Neben einer ganzen Reihe von allgemeinen Zusagen und noch allgemeineren Absichtserklärungen wurden sogar Abkommen mit Gewerkschaftsföderationen unterzeichnet. Und während das mediale Echo auf diese Änderung der Haltung Katars überwiegen positiv war – wenn auch durchaus nicht voll überzeugt – ist die Reaktion der Betroffenen offensichtlich eine andere: In der letzten Woche traten wieder einmal rund 1.000 migrantische Arbeiter in den Streik – der trotz aller vorgeblichen Änderungen weiterhin verboten ist. In der Meldung „Qatar: Migrant Workers Strike Over Work Conditions“ am 08. August 2019 bei Human Rights Watch externer Link wird informiert, dass die Beschäftigten eines Dienstleistungsunternehmens für die Bauunternehmen sich zum Streik entschlossen hatten – den sie dann am 05. August auch organisierten – weil das Unternehmen sie zwingen wollte, neue Arbeitsverträge zu unterschreiben, die eine simple Lohnkürzung bedeutet hätten. Und dies mit der weiterhin üblichen Erpressung, dass ansonsten alle Arbeitsverträge aufgehoben würden – was unter dem, trotz allem Reformgeschrei, immer noch geltenden sogenannten Kafala-System schlicht bedeutet: Abschiebung, denn der Aufenthalt ist an den Arbeitsvertrag bei diesem Unternehmen gekoppelt. Neben der Polizei kamen auch Behördenvertreter, die immerhin zusicherten, eine Lösung zu finden – wozu sie auch durch die Tatsache bewegt wurden, dass es am Vortag bereits einen weiteren Streik bei einem anderen Unternehmen gegeben habe. Siehe dazu auch eine weitere Streikmeldung aus Katar und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Kämpfen vor allem asiatischer Bauarbeiter in Katar:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=152919
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