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Brandanschlag auf SI Cobas-Gewerkschafter in Modena

SI.CobasGegen 2 Uhr nachts und  die Nachbarn aufgewacht weil sie Scheiben klirren hörten. Da stand das Auto schon in Flammen. Nur weil die Feuerwehr so schnell zur Stelle war konnte verhindert werden, dass das Feuer auf das Haus übergriff, dessen Eingangstür sich nur 2 Meter von dem Auto entfernt befand.  Im Haus befand sich auch die Frau des Delegierten, die im 9. Monat schwanger ist. Eine Familie anzugreifen, die die Geburt ihres Kindes für die Woche danach erwartet, ist ein infamer Akt, der uns sprachlos macht. Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um Brandstiftung handelt. Dieses Attentat ereignet sich am selben Tag, an dem die Staatsanwaltschaft von Modena 30 Anzeigen gegen Arbeiter_innen von Italpizza erläßt, die an den Streiks der letzten Monate teilgenommen haben. Die schwerwiegenderen Anklagen sind zugeschnitten auf die Gewerkschaftsdelegierten und die aktivsten und kämpferischsten Arbeiter_innen“ – so beginnt die Presseerklärung „Heute nacht wurde das Auto des SI Cobas Dlegierten von Italpizza angezündet“ am 11. Mai 2019 bei SI Cobas, hier in deutscher Übersetzung von labournet.tv – wir danken! Siehe die gesamte Erklärung und den Link zum italienischen Original sowie den Hinweis auf unseren letzten Bericht zu Angriffen auf SI Cobas:

Heute Nacht wurde das Auto des SI Cobas Dlegierten von Italpizza angezündet

Gegen 2 Uhr nachts und  die Nachbarn aufgewacht weil sie Scheiben klirren hörten. Da stand das Auto schon in Flammen. Nur weil die Feuerwehr so schnell zur Stelle war konnte verhindert werden, dass das Feuer auf das Haus übergriff, dessen Eingangstür sich nur 2 Meter von dem Auto entfernt befand.

Im Haus befand sich auch die Frau des Delegierten, die im 9. Monat schwanger ist. Eine Familie anzugreifen, die die Geburt ihres Kindes für die Woche danach erwartet, ist ein infamer Akt, der uns sprachlos macht.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass es sich um Brandstiftung handelt.

Dieses Attentat ereignet sich am selben Tag, an dem die Staatsanwaltschaft von Modena 30 Anzeigen gegen Arbeiter_innen von Italpizza erläßt, die an den Streiks der letzten Monate teilgenommen haben. Die schwerwiegenderen Anklagen sind zugeschnitten auf die Gewerkschaftsdelegierten und die aktivsten und kämpferischsten Arbeiter_innen.

Es kommt aber auch ein paar Tage, nachdem das Arbeitsministerium in Rom ein Treffen zum Streik bei Italpizza abgehalten hat: Das Unternehmen hatte sich geweigert, sich mit unserer Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zu setzen und hat dies in einer Pressemitteilung bekräftigt. Das Eingreifen des Ministers scheint die Situation in Bewegung gebracht zu haben.
Es ist klar, dass es in Modena einen lokalen Filz gibt, der die Wirtschaft, die Politik und die Institutionen umfasst – aufgrund dessen Unternehmer und Kooperativen eine semi-feuldale Macht ausüben – gegen jene, die den Reichtum mit ihren Händen erarbeiten.  Der Angriff gegen den S.I. Cobas ist hier schärfer als anderswo, eben weil die gewerkschaftlichen Kämpfe dabei sind, dieses krebsartige System zu zerstören.

Es ist nicht das erste Mal, dass unsere Gewerkschaft Attacken dieser Art erfährt: vor nur einem Monat ist das Auto eines unserer Koordinatoren in Bologna angezündet worde. Und im Mai 2018  haben sie eine Pistole auf uns gerichtet vor den Toren von Ceramica Opera (Keramikunternehmen). Die Liste der Drohungen und Einschüchterungen, die unsere Genoss_innen erlebt haben ist zu lang um sie aufzuzählen. Entscheidend ist, dass sie zu nichts geführt haben außer dazu, uns noch entschlossener zu machen.
Wir können nicht mehr zurück. Wir werden nicht zur Sklaverei zurückehren, wir werden nicht wieder ausgebeutet, verängstigt und mit gesenktem Kopf arbeiten. Die Chefs uns ihre feigen Vorarbeiter sollen es scih gut merken: der Kampf geht weiter bis zum Sieg. Es gibt kein Zurück!
Modena, 9. Mai 2019

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148662
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