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Widerstand gegen die Räumungswelle: Polytechnikum in Athen besetzt

Plakat Athener Hausbesetzer aus dem April 2019Im Februar 2019 hat mit der Räumung des migrantischen Squats Arachovis 44 in Exarchia eine Räumungswelle gegen besetzte Häuser begonnen. Am 11. April um 6 Uhr morgens räumt ein Bullenheer die besetzten Wohnhäuser Azadi und New Babylon, 120 Menschen werden inhaftiert. Nur eine Woche später, am 18. April findet eine weitere Operation gegen die migrantischen Hausbesetzungen Clandestina und Cyclope statt, die beide ebenfalls geräumt werden. Wir verstehen diesen – auf Exarchia zielenden – Angriff auf die besetzten Häuser und selbstorganisierten Strukturen als Maßnahme des Staates und der Regierung, um sich in den Medien als Garant für Sicherheit, von Law and Order und der Interessen der Bosse und Eigentümer zu profilieren. Aufgrund der Operation sitzen die Bewohner*innen der Squats nun entweder in den Höllenlöchern des Staates oder obdachlos auf der Straße. Wir als Ortsansässige, Migrant*innen, solidarische Menschen und Hausbesetzer*innen, wissen, dass wir eine gemeinsame Antwort finden müssen. Aus diesem Grund haben wir entschieden, als Antwort auf die Räumungen und um den Widerstand gegen Repression in Form der Verteidigung der Nachbarschaft und unserer Leben zu organisieren, das Gini-Gebäude zu besetzen…“ – aus der Erklärung „Bekanntgabe der Besetzung des Gini-Gebäudes des Polytechnio in Athen durch die Solidaritäts-Versammlung für besetzte Häuser“ vom 22. April 2019 bei de.indymedia externer Link dokumentiert. Siehe dazu auch einen Beitrag, der die Entwicklung der Räumungswelle zusammenfasst und den Hinweis auf unseren ersten Bericht dazu:

  • „Räumungen im Athener Stadtteil Exarchia“ am 20. April 2019 ebenfalls bei de.indymedia externer Link fasste vor der Besetzungsaktion die Entwicklung der Tage vorher nochmals so zusammen: „Nach der Räumung eines Immigranten-Squats in der Arachovis 44 vor einigen Monaten, gab es vorletzte und letze Woche je eine Großaktion der Polizei um jeweils zwei weitere Besetzungen in Exarchia zu räumen. Zunächst wurden “New Babylon” und “Azadi” geräumt, in denen migrierte Familien lebten. Siebzig Menschen wurden in das “Höllenloch” Petrou Ralli verschleppt, dem berüchtigten Konzentrationslager für “illegale” Menschen. Viele von ihnen werden wohl abgeschoben werden. Am Donnerstag wurde dann “Clandestina” und “Cyclopi” geräumt. 68 Bewohner_innen von Clandestina befinden sich jetzt in Petrou Ralli. Bei “Cyclopi” handelt es sich um ein anti-autoritäres, queer-feministisches Projekt. Von ihnen wurden Zwei u.a. mit den Vorwürfen Hausfriedensbruch und Brandstiftung inhaftiert. Die Angaben entstammen offiziellen Mitteilungen. In der Presse werden die Räumungen als Kampf gegen Drogen dargestellt. Wie bei den vorherigen Polizeiaktionen waren aber auch am Donnerstag keine Drogen in den Squats. Um jedoch den Einsatz zu legitimieren, wurde parallel eine private Wohnung durchsucht, wo Gras gefunden wurde. Es ist klar, dass die staatliche Operation in Exarchia ein Krieg gegen Immigranten, Besetzungen und Feminismus ist…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=147672
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