[Ausstellung] Das Zwangsarbeitsamt im Hitler-Staat. Das Reichsarbeitsministerium als Instrument der Entrechtung der Arbeitnehmer mit ihren Beamten als Werkzeug

[Ausstellung 3. April bis 8. Oktober 2019] Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945: Beamte im Dienst des NationalsozialismusDer Name Franz Seldte sagt heute wohl nur noch Spezialisten etwas, obwohl der Magdeburger Fabrikantensohn von 1933 bis 1945 dem Reichsarbeitsministerium vorstand. Welche Rolle dieses im Dritten Reich spielte, zeigt die neue Sonderausstellung in der Berliner „Topographie des Terrors“. Sie dokumentiert die Funde und Erkenntnisse einer Historikerkommission, die seit 2013 die Geschichte des Ministeriums erforscht. In sechs Kapiteln geht es um Struktur und Personal der Behörde, die Rentenversicherung, den Arbeitsmarkt, die Arbeitsverwaltung im Krieg, die Rekrutierung von Arbeitskräften in der besetzten Ukraine und um die Nachkriegszeit. (…) Ausführlich zeigt die Ausstellung, wie der freie Arbeitsmarkt zugunsten staatlicher Lenkung eingeschränkt wurde. Dabei spielten die 1935 eingeführten Arbeitsbücher ebenso eine Rolle wie die von Hitler persönlich ernannten „Treuhänder der Arbeit“, die in den Betrieben die „Volksgemeinschaft“ herzustellen hatten…“ Artikel von Jens Bisky vom 3. April 2019 in der Süddeutschen Zeitung online externer Link, siehe weitere Informationen zur Ausstellung im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin:

  • 3. April bis 8. Oktober 2019: Das Reichsarbeitsministerium 1933–1945: Beamte im Dienst des Nationalsozialismus
    Die Ausstellung zeigt, in welchem Ausmaß das bisher meist als einflusslos dargestellte Reichsarbeitsministerium die nationalsozialistische Diktatur stützte. Es beteiligte sich an der Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen und wirkte maßgeblich an der Organisation des Zwangsarbeitereinsatzes mit. Welche Auswirkungen die Arbeits- und Sozialpolitik auf die Menschen im Deutschen Reich, aber auch in den deutsch besetzten Gebieten hatte, machen Fallbeispiele deutlich. Durch die Darstellung einzelner Biografien von Beamten des Reichsarbeitsministeriums wird deren Handlungsspielraum in der NS-Zeit ersichtlich. Die Ausstellung basiert auf Ergebnissen einer Unabhängigen Historikerkommission, die seit 2013 die Geschichte des Reichsarbeitsministeriums in der NS-Zeit erforscht. …Infos zur Ausstellung beim Dokumentationszentrum Topographie des Terrors externer Link
  • [Interview] Beamte als Täter – „Das Reichsarbeitsministerium 1933-45“ in der Topographie des Terrors
    Die Verantwortung der Schreibtischtäter im Nationalsozialismus untersucht eine neue Ausstellung in der Berliner Topographie des Terrors über das Reichsarbeitsministerium. Beispielsweise hätten Beamte der Behörde verfügt, die Rentenzahlungen für deportierte Juden einzustellen, erläutert Swantje Greve, die die Ausstellung mit kuratiert hat. Die Entscheidungsträger aus der Anonymität zu holen und Verantwortlichkeiten zu benennen sei ein wichtiger Grundgedanke der Ausstellung.“ Doris Maull im Gespräch mit Swantje Greve am 3.4.2019 beim SWR externer Link Audio Datei
  • Das Reichsarbeitsministerium im Nationalsozialismus. Verwaltung – Politik – Verbrechen
    Der erste Band der von der Kommission veröffentlichten Publikationsreihe versammelt Forschungsergebnisse aller Kommissionsmitglieder und -mitarbeiter/innen. In den Blick genommen werden Organisation und Personal des Reichsarbeitsministeriums sowie die Handlungsfelder der Behörde im Bereich der Wohnungsbau- und Rentenversicherungspolitik, des Arbeitsrechts und der Arbeitsverwaltung. Zugleich wird die Rolle des Ministeriums im Rahmen der Kriegswirtschaft und in den besetzten Gebieten Europas zwischen 1939 und 1945 beleuchtet und auch die Nachgeschichte nach Kriegsende untersucht…“ Infos zur Publikation, hg. v. Alexander Nützenadel bei der Historikerkommission externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=146910
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