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Der Terror-Anschlag auf Aktivisten des indigenen Protestes mobilisiert in ganz Kolumbien, rund 30.000 Personen im Streik

Straßemblockaden indigener Organisationen im Südwesten Kolumbiens wurden am 19.3.2019 von der ESMAD überfallenSeit nunmehr zwei Wochen hält der indigene Streik, Minga genannt, im Südwesten des Landes, vor allem in Cauca, an. Indigene Gruppen und soziale Bewegungen demonstrieren durch Blockaden der wichtigen Panamericana sowie vielfältige andere Aktionen für das Einhalten der Verpflichtungen seitens der Regierung, die unter anderem die Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Santos mit der indigenen Dachorganisation CRIC und ONIC abgeschlossen hatten. Zudem demonstrieren sie für den Erhalt des Friedensabkommens und eine zügige Umsetzung, denn Cauca ist eine der am schwersten betroffenen Regionen des sozialen und bewaffneten Konfliktes. Der aktuelle Präsident Duque hat kein Interesse an Vereinbarungen mit den indigenen Organisationen und betont, dass nicht er den Vertrag abgeschlossen hat und kein Geld vorhanden ist. Hier zeigt sich ein typisches Problem, auch in Bezug auf den derzeitigen Friedensvertrag zwischen Regierung und FARC, dass Vereinbarungen und Verträge oftmals keinen Wert haben und sie von Regierung zu Regierung unterschiedlich bewertet werden. Hier gibt es eine Diskrepanz zwischen Staat und Regierung, denn eigentlich unterzeichnen die Regierungen im Auftrag des kolumbianischen Staates ihre Vereinbarungen, die dann aber bei einem Regierungswechsel nicht anerkannt oder verändert werden. Eine der Hauptforderungen der Indigenen ist es, mit Präsident Duque persönlich zu reden. Dieser jedoch will nicht in den Cauca, solange dort Blockaden aufrechterhalten werden…“ – aus dem Bericht „Spannungen im Cauca wegen Streik – Angriffe der Guerilla“ am 27. März 2019 beim Kolumbien Info externer Link, worin auch noch die terroristischen Anschläge auf den Protest und die Aktivitäten der Guerilla in der Region Themen sind. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag mit genaueren Informationen zum Sprengstoff-Anschlag und den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zum Thema, worin ebenfalls dazu Näheres zu lesen ist:

  • „Protest in Kolumbien wächst trotz massiver Repression mit vielen Toten und Verletzten“ von Ariana Pérez am 27. März 2019 bei amerika21.de externer Link berichtet unter anderem zu dem Sprengstoffanschlag auf Protestierende (siehe auch den Verweis auf unseren letzten Beitrag am Ende): „… Unter den Toten ist auch der 30-jährige Jhonatan Landines, Student der Universität in Cali, der den Protest der Indigenen schon seit einigen Jahren unterstützt. In Cali und an vielen weiteren Universitäten des Landes wurden Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen veranstaltet. Alle Opfer waren zwischen 16 und 30 Jahren alt. Der Tatort liegt an der Verbindungsstraße zwischen den Städten Cali und Buenaventura, die einen der wichtigsten Exporthäfen des Landes mit dem Inland verbindet. Am Montag kam es zu ersten Störungen des Verkehrs, als eine Demonstration von mehreren tausend Indigenen in das Autonomiegebiet La Delfina marschierte. Auch dort könnte es in den kommenden Tagen zu Blockaden kommen. Hier hatten die jungen Männer am Donnerstag letzter Woche die Logistik für die Ankunft weiterer Demonstranten in einem Protestcamp vorbereitet, als das Attentat geschah. Nun sind mehrere Tausend Personen eingetroffen, vor allem Mitglieder der indigenen Organisation des nordwestlich gelegenen Departments Antioquia. Angeschlossen haben sich trotz der zunehmenden Repression auch weitere Organisationen aus Huila, Chocó und Caldas. Damit sind bereits alle südlichen Departments beteiligt und rund 30.000 Personen im Streik…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=146596
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