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Sudan

Auch am 1. Januar, dem Nationalfeiertag des Sudan schießt die Polizei auf Demonstrationen: Die trotzdem weitergehen – während zwei Parteien sich aus der Regierungskoalition zurückziehen

Nach sechs Tagen Proteste im ganzen Sudan erreichte die Bewegung auch die Hauptstadt Khartoum: Das Regime ist gut ausgerüstet - nicht zuletzt durch berlin...In seiner Ansprache (am Vorabend) zum 63. Jahrestag der Unabhängigkeit Sudans am 1. Januar 1956 hatte Diktator Bashir noch zahlreiche Versprechungen gemacht – bei den Demonstrationen in der Hauptstadt am Feiertag, an denen sich erneut breite Teile der Bevölkerung beteiligten, ließ er erneut schießen. Was auch darauf schließen lässt, wie viel von seiner Versprechung zu halten ist, es werde eine Untersuchungskommission organisiert, die die Gewalt während der aktuellen Demonstrationen untersuchen soll.  In dem Artikel „Sudan: Calls grow for Omar al-Bashir to step down“ am 01. Januar 2018 bei Al Jazeera externer Link wird berichtet, dass als Reaktion auf die Entwicklung der letzten Tage zwei der Koalitionsparteien, die die Regierung Bashir stützen, das Regierungsbündnis verlassen haben: Am Donnerstag 27. Dezember 2018 hatte die Umma Partei dies als erste getan, am Montag folgte Sudan Reform Now. Auf der anderen Seite hätten 22 politische Organisationen die Nationale Front der Veränderung gegründet, ein heterogener Zusammenschluss, der den Rücktritt der Regierung und die Bildung einer Übergangsregierung fordert. Siehe zu den Protesten im Sudan zwei weitere aktuelle und einen Hintergrundbeitrag, sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht am 30.12:

  • „Soulèvement du Soudan contre les politiques d’appauvrissement : le FMI est passé par ici !“ am 26. Dezember 2018 bei Europe Solidaire externer Link ist eine französische Übersetzung des arabischen Aufrufs der Revolutionären Sozialisten des Sudan, in der unter anderem auf die Rolle, die der Internationale Währungsfonds auch im Sudan spielt, hingewiesen wird. Die angebliche internationale Ächtung des Bashir Regimes gilt (selbstverständlich) nicht fürs Geschäftemachen. Und das Wirken des IWF im Sudan, so – wenig überraschend – die Erklärung, habe vor allem zur Teuerung beigetragen, Ausgangspunkt der aktuellen Proteste: Etwa durch die, auch aus anderen Ländern bekannte Forderung an die Regierung, die Zuschüsse zu den Lebensmittelpreisen abzuschaffen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=142124
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