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Das Andere Davos, 11./12. Januar 2019 in Zürich: „Streik! Organisieren, kämpfen, Widerstand!“ und weitere Anti-WEF-Aktionen

Dossier

Das Andere Davos, 11./12. Januar 2019 in Zürich: Streik! Organisieren, kämpfen, Widerstand!Auch diesen Januar findet in Davos das World Economic Forum (WEF) statt. Dieses Treffen vereint die mächtigsten „Wirtschaftsführer“, einflussreiche Politiker*innen sowie die Verantwortlichen von internationalen Institutionen wie IWF, WTO oder EZB. Die Organisator*innen und Teilnehmer*innen des WEF versuchen der Öffentlichkeit zu zeigen, dass sie ernsthaft an der Lösung gesellschaftlicher Probleme interessiert seien. Dabei sind es gerade sie, die als Repräsentant*innen der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung täglich Armut und Unterdrückung verursachen und damit den Nährboden für die allgegenwärtige, fremdenfeindliche Hetze bereiten. Um eine Gegenöffentlichkeit zum World Economic Forum (WEF) in Davos zu schaffen, organisiert die Bewegung für den Sozialismus (BFS) in Zürich am Freitag, 11. Januar und Samstag, 12. Januar 2019 wie jedes Jahr ein alternatives Forum – das Andere Davos. Am diesjährigen Anderen Davos stellen wir Streiks in ihren unterschiedlichen Formen ins Zentrum der Debatten. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Frauen*streiks in Spanien und der Schweiz, die 2019 stattfinden werden. Als Gäste mit dabei sind dieses Jahr Olivier Besancenot und Christine Poupin (NPA) aus Frankreich, Violetta Bock (ISO) aus Deutschland, die Lehrer*innenaktivistin Dana Blanchard (ISO) aus den USA, Julia Cámara (Anticapitalistas) aus dem Spanischen Staat, Eliana Como (Sinistra Anticapitalista) aus Italien, die schweizweite Frauenverantwortliche des VPOD Michela Bovolenta, Aktivist*innen der Betreuer*innengruppe Trotzphase aus Zürich und viele mehr… Siehe das Programm und weitere Informationen externer Link sowie Infos zu Anti-WEF Winterquartieren in Bern und Zürich sowie zur NoWEF- Demo in Bern am 19.01. und nun Berichte:

  • Weltwirtschaftsforum: Proteste gegen die Mächtigen New
    Im eisigen Davos demonstrieren Aktivisten gegen die Erderwärmung. Sie wissen: Klima und Wetter sind nicht dasselbe. Ganz vorn dabei: eine 16-Jährige. (…) Das Arctic Basecamp, ein Projekt von Wissenschaftlern, will mit seinem Zeltlager auf der Schatzalp in Davos die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums warnen – vor dem Klimawandel, vor dem Verschwinden der Arktis und nicht zuletzt vor den Risiken, die dadurch für die Wirtschaft entstehen. (…) Es ist die am häufigsten geäußerte Kritik am diesjährigen Weltwirtschaftsforum: Warum steht die Digitalisierung im Zentrum der Veranstaltung – und nicht das Klima? Die zeltenden Forscher sind angetreten, um diese Agenda zu ändern. Und sie haben in ihrem dritten Jahr prominente Unterstützung erhalten: Am Mittwoch übernachtete Greta Thunberg bei ihnen im Zelt. Die 16-jährige Schwedin führt den Protest Zehntausender Schüler an, die in den vergangenen Wochen weltweit freitags die Schule schwänzten, um für eine Klimapolitik zu demonstrieren, die den Namen verdient. (…) Die einzige bewilligte Gegendemonstration, angemeldet von den Schweizer Jungsozialisten, steht unter dem Motto „System Change, not Climate Change“. Auf Twitter fordern junge Schweizer Thunberg auf, mit ihnen am Nachmittag zu demonstrieren – #JoinTheProtestGreta schreiben sie in ihren Tweets. (…)Als die Demonstration um 15 Uhr beginnt, ist der Davoser Postplatz nicht besonders voll, um die hundert, vor allem junge Leute harren in der Kälte aus, lassen sich von fast ebenso vielen Journalisten filmen und befragen. Die Wut der Teilnehmer, das sagen die Plakate, richtet sich vor allem gegen den Kurs der Politiker in puncto Klima. Doch auch die Anwesenheit einiger Politiker erregt den Zorn der Demonstranten: „Wir vergessen nicht den Sexismus und die Homophobie eines Jair Bolsonaro“, schreit die Juso-Präsidentin ins Mikro, „wir vergessen nicht, wie Saudi-Arabien einen Mann zerstückelt hat!“…“ Bericht von Isabel Pfaff, Davos, vom 24. Januar 2019 bei der Süddeutschen Zeitung online externer Link, siehe auch: 

    • Protest in Davos
      Am Tagungsort des Weltwirtschaftsforums (WEF) wurde am Donnerstag nachmittag bei klirrender Kälte »gegen Kapitalismus, Nationalismus und Faschismus« demonstriert. Aufgerufen hatten die Schweizer Jungsozialisten (Juso). Am Protest Hunderter beteiligten sich auch mehrere Gruppen der brasilianischen Demokratiebewegung in der Alpenrepublik. In mehreren Reden wurde die Einladung des ultrarechten Staatschefs Brasiliens, Jair Bolsonaro, zum Treffen der internationalen Managerelite kritisiert…“ Kurzbericht in der jungen Welt online vom 24.01.2019 externer Link
  • Communique NoWEF Demo Bern 
    Heute Samstag nahmen wir uns mit einer kämpferischen Demonstration die Strasse! Rund 1300 Menschen beteiligten sich in Bern lautstark am Protest gegen das Weltwirtschaftsforum WEF. In verschiedenen Redebeiträgen wurden das WEF und seine Teilnehmenden, die Bewegung der Gelbwesten sowie die drohenden Angriffe der Türkei auf Rojava thematisiert. Auch spielten wir eine Audiobotschaft eines anarchistischen Internationalisten, der in Rojava kämpft, ab. Im Bollwerk wurden verschiedene Aktionen durchgeführt. (…) Immer stärker versucht das WEF, sich als Treffen von Weltretter*innen zu vermarkten. Doch die Teilnehmenden Staaten, Banken und Konzerne sind genau jene, die Probleme wie Armut, Krieg und Umweltzerstörung verursachen und davon profitieren. Das Saubermannimage des WEF ist pure Heuchelei. Mit Bolsonaro und Co kommen auch dieses Jahr autoritäre PolitikerInnen nach Davos, die den Nationalismus schüren, die Opposition, Migrant*innen und andere Minderheiten unterdrücken. Firmen wie die Koç Holding, die Gewinne durch die Herstellung von Kampfpanzern für das Erdogan-Regime erzielen oder Nestlé, die mit der Privatisierung von Wasserquellen zehntausende Menschen ins Elend stürzen lassen, werden wohl kaum in Davos sein, um die Welt zu verbessern. Diese Firmen haben am WEF ein einziges Interesse: Die Profite zu steigern. (…) Überall auf der Welt regt sich starker Widerstand gegen diese Politik. Sei das bei den G20 Gipfeln in Hamburg oder Buenos Aires, in Brasilien bei Protesten gegen den neuen Präsidenten, in Frankreich bei den Aufständen der Gelbwesten oder in Rojava wo die Revolution und eine solidarische Gemeinschaft aktiv gelebt wird. Der Kapitalismus zeigt immer wieder Zerfallserscheinungen. In der Schweiz findet er aber weiterhin in Davos ein ruhiges Hinterland um sich zu stärken. Lassen wir das nicht mehr länger tatenlos geschehen! Nehmen wir uns die Strasse um unseren Protest laut kundzutun! Lassen wir die Herrschenden unsere Wut fühlen! Kein ruhiges Hinterland für Nazis und Kapitalist*innen! Bringen wir das Kartenhaus zum einstürzen! End Wef, End Capitalism! Für die soziale Revolution!“ Bericht vom 20.01.2019 bei barrikade externer Link
  • Anti-WEF Winterquartier in Bern 4.-6. Januar 2019 
    Mit dem World Economic Forum finden sich jährlich die Herrschenden zu einem Gipfeltreffen im Schweizer Hinterland in Davos zusammen. Im Rahmen der Anti-WEF-Kampagne organisieren wir – nach Vorbild der Genoss*Innen aus Zürich – das Veranstaltungswochenende „Winterquartier“ auch in Bern. Am Wochenende vom 4.-6. Januar laden wir zu verschiedenen Vorträgen und Workshops im Tojo und im Kino der Reitschule Bern ein. Im Winterquartier bietet sich die Möglichkeit, die generellen Herausforderungen der revolutionären Linken zu diskutieren, unsere Praxis zu reflektieren und Inspirationen von GenossInnen aus anderen Ländern einzuholen. Damit wollen wir zudem einen Beitrag dazu leisten, die Erfahrungen aus der damaligen Anti-Globalisierungsbewegung als kollektives historisches Bewusstsein nutzbar zu machen…“ Siehe Einladung und Programm externer Link
  • Anti-WEF Winterquartier in Zürich 12. & 13. Januar 2019
    Samstag ab 14 Uhr, Sonntag ab 13 Uhr an der Kernstrasse 14, Zürich. Mit Veranstaltungen zur aktuellen Lage in Rojava, Gilets Jaunes in Frankreich, Frauenstreik in Zürich und Kampf in Palästina. Siehe Einladung und Programm externer Link
  • Das Kartenhaus zum Einsturz bringen – Kapitalismus beenden – NoWEF- Demo in Bern – 19.01 – 15 Uhr Bahnhofsplatz Bern
    „„Eine globale Architektur schaffen, in Anbetracht der 4. Industriellen Revolution.“ Unter diesem Motto treffen sich einmal mehr die sogenannten Führer*innen aus Politik und Wirtschaft in Davos, um die Probleme der Welt anzugehen. Doch wissen wir, dass sie das nicht können, denn ihr hoch aufgebautes Kartenhaus stürtzt langsam in sich selbst ein. Und so scheint auch das Weltretter*innen Bild des Forums langsam zu zerbröckeln. Über strukturelle Veränderungen in Bezug auf technischen Fortschritt, über Cybersicherheit, über Humankapital und ja sogar über Umweltschutz soll diskutiert werden. Das Verstärken der internationalen Beziehungen und die Zusammenarbeit soll Grundlage genug sein, all das zu realisieren. Und wenn die Damen und Herren am WEF schon dabei sind, wollen sie auch noch über Frieden und Versöhnung sprechen, denn auch das soll die Stärkung der internationalen Beziehungen möglich machen. Mit wem genau man da diskutiert scheint nebensächlich. Denn die geladenen und teilnehmenden Personen repräsentieren die Staaten die Krieg treiben, die globalen Probleme erst schaffen und die Firmen die davon profitieren…“ Aus dem Aufruf bei Barrikade – Infoportal aus der Schweiz externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=141723
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