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Marsch der Bauern auf die Hauptstadt: Aufstehen auf Indisch

Indien: 1. Mai 2016 in Bangalore - trotz Polizeiterror kämpfen die Textilarbeiterinnen weiterMenschen aus fast allen Schichten der indischen Gesellschaft unterstützten den Marsch der Bauern auf die Hauptstadt des Landes: Sie wollen sich nicht länger gegeneinander ausspielen lassen (…) Jeden Tag verlassen etwa 2.000 Bauern ihre Felder und ziehen in die Großstädte Indiens. Doch dort gibt es kaum Arbeit, weil jeden Monat eine Million junger Inder neu auf den Arbeitsmarkt dazustößt. Wer mit den Bauern spricht, hört in der Regel drei Forderungen: Schuldenerlass, höhere Preise für ihre Produkte und die Umsetzung der Ergebnisse des Swaminathan-Reports: Zwischen 2004 und 2006 hatte die indische Regierung fünf Studien in Auftrag gegeben, die die Probleme der Bauern untersuchen sollten. Doch die Lösungsvorschläge wie diese: den Bauern endlich Zugang zu öffentlichen Krediten zu gewähren oder Zugang zu ausreichend sauberen Wasser, wurden bis jetzt nicht umgesetzt.(…) Kurz bevor sich der Demonstrationszug gegen 11 Uhr in Bewegung setzt, sind es die halbnackten Bauern aus Tamil Nadu, die in den Straßenverkehr auf die noch nicht freigegeben Route stürmen und sich teilweise auf die Straße werfen. Die Knochen, die sie bei sich tragen, sollen an die 300.000 Bauern erinnern, die sich in Indien seit 1990 das Leben genommen haben. Die Polizei ist mit Gewehren und Wasserwerfern vor Ort. (…) Auch die etwa 50.000 Demonstrationsteilnehmer in Delhi am 30. November – einige Zeitungen geben später bis zu 80.000 an – bleiben auf ihrem Weg friedlich. Zwei Tage zuvor waren in Kolkata (Kalkutta) ebenfalls mindestens 50.000 Menschen für die Bauern auf die Straße gegangen…“ Reportage von Gilbert Kolonko vom 15. Dezember 2018 bei telepolis externer Link, siehe zuletzt am 21. Juni 2017: Die Proteste der indischen Bauern breiten sich trotz Polizeirepression aus

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=141583
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