Britisches Parlament veröffentlichte vertrauliche Emails von Mark Zuckerberg – “ Du uns auch, Mark“

facebook is a drug„Das britische Parlament hat E-Mails von Facebook-Chef Mark Zuckerberg und seinen Mitarbeitern veröffentlicht, die aus einem vor kurzem konfiszierten Dokumentenschatz stammen. In den Mails spricht Zuckerberg offen darüber, dass Facebook immer mehr Daten seiner Nutzer sammeln möchte. Die vertraulichen Schriftstücke bieten einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt des Facebook-Gründers in der Zeit vor dem Cambridge-Analytica Datenskandal. Nicht alles, das „gut für die Welt“ sei, sei auch gut für Facebook, schrieb Zuckerberg 2012 an führende Mitarbeiter, wie der Guardian berichtet. Egal was Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook suchten, es müsse mehr Daten für die Firma abwerfen…“ Meldung von Alexander Fanta vom 6. Dezember 2018 bei Netzpolitik externer Link mit Link zu den geleakten Dokumenten – und ein guter Kommentar:

  • Facebook: Du uns auch, Mark
    „Interessiert es Facebook-Nutzer noch, dass Mark Zuckerberg ihre Daten verkaufen wollte – und dass Netflix, Airbnb, Tinder diese bevorzugt bekamen? Das sollte es. Intern verschickte Mails möchte man als Unternehmenschef vermutlich nicht veröffentlicht sehen. Vor allem, wenn sie einen Inhalt wie diesen haben. Er habe übers Wochenende viel über das Geschäftsmodell nachgedacht, schrieb Mark Zuckerberg, der Gründer und Chef von Facebook, im Oktober 2012 an einige Kollegen. Und schilderte ihnen eine Idee für ein Tauschgeschäft: Dafür, dass Unternehmen Userdaten einsehen dürften, könne man doch von denen eine Gebühr erheben, zehn Cent zum Beispiel pro Nutzer und Jahr. Die Firmen müssten gar kein Geld direkt an Facebook zahlen, sondern für den Gegenwert Werbung auf der Social-Media-Plattform schalten oder andersherum Facebook auf deren Onlineplattformen Werbeplätze freiräumen. „Die Gebühr von zehn Cent pro User und Jahr könnte sogar zu niedrig sein“, schrieb Zuckerberg. „Spotify zum Beispiel müsste bei der Höhe nur für drei Millionen Dollar pro Jahr bei uns Anzeigen schalten, um mit uns quitt zu sein, Pinterest auch ungefähr.“ Gemäß dieser Mail wollte Mark Zuckerberg faktisch die persönlichen Daten von Facebook-Nutzerinnen und -Nutzern verkaufen. (…) Womöglich wird Mark Zuckerberg – der in den vergangenen Monaten wiederholt öffentliche Mea-culpa-Runden gedreht hat, vor dem US-Kongress ebenso wie vor dem EU-Parlament und vor Journalisten – nun auch Damian Collins‘ Einladung ins britische Unterhaus folgen. Was er da noch Neues sagen soll, ist eine andere Frage. Vielleicht das hier: „Ich mach meinen Laden dicht.“ Kommentar von Dirk Peitz vom 5. Dezember 2018 bei der Zeit online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=141258
nach oben