200 Euro für 220 Stunden: Rumänische Bauarbeiter kämpfen um ihre Löhne, Protestaktion vor Offenbacher Unternehmen

Kündigung zewcklos - Sklaven müssen verkauft werden!Die zwölf Bauarbeiter aus Rumänien arbeiteten zwischen April und Juni auf Baustellen in Rüsselsheim, Seligenstadt (Offenbach) und Frankfurt. Nach eigenen Angaben warten sie seit sechs Monaten auf ihren Lohn dafür. Insgesamt stehe eine Summe von rund 36.000 Euro aus. Auf allen Baustellen war das Offenbacher Unternehmen F.W. Müller als Generalunternehmer beauftragt worden. Aus Protest haben sechs der betroffenen Arbeiter am Sonntag vor der Zentrale des Unternehmens eine symbolische Mauer erbaut und die ausstehenden Löhne gefordert. Unterstützt wurden die Männer von der Gewerkschaft IG Bau und dem Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen (EVW), die ebenfalls vor der Firmenzentrale eine Kundgebung abhielten. Nach Angaben eines EVW-Sprechers arbeiteten die Männer pro Monat 220 Stunden auf den unterschiedlichen Baustellen. Der eine habe dafür 200 Euro bekommen, der andere gar nichts, obwohl 800 Euro auf der Lohnabrechnung gestanden habe…“ Artikel von Katharina Schol und Wolfgang Hettfleisch vom 25.11.2018 auf Hessenschau online externer Link, siehe dazu:

  • Rumänische Bauarbeiter um Lohn geprellt New
    Wir wollen unsere Löhne“ steht auf einem Schild zu lesen, das ein Bauarbeiter vor den Toren des Bauunternehmens F. W. Müller in Offenbach in die Höhe hält. Mit fünf Kollegen, alle stammen sie aus Rumänien, protestiert er am Sonntag. „Das ist der einzige Tag, an dem sie Zeit haben – sie schuften sonst ja Montag bis Samstag auf dem Bau“, sagt Michael Baumgarten vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen (EVW) und dem Projekt Faire Mobilität. Es geht um rund 36.000 Euro Lohn, die für Arbeiten von April bis Juni nicht gezahlt worden seien, sagt Baumgarten. Zwölf Arbeiter aus Rumänien hatten sich im Juni an den EVW gewandt. Gearbeitet hatten sie für die Firma Nicevic, die von F. W. Müller beauftragt worden sei, auf Baustellen im Rhein-Main-Gebiet. (…) Rund 220 Stunden habe fast jeder der Männer im Monat gearbeitet, das entspreche gut 3290 Euro brutto, sagt Baumgarten. Nur ein Bruchteil sei von der Firma Nicevic gezahlt worden; inzwischen verweise der Geschäftsführer auf seinen Anwalt und bestreitet, dass die Männer noch Lohn erhalten. Auch die Firma F. W. Müller habe sich allen Gesprächsangeboten verweigert, sagt er. „Das Unternehmen bestreitet, Generalunternehmen für die Bauarbeiten zu sein“, sagt Baumgarten, „laut Gesetz ist die Haftung aber dieselbe.“ (…) In den vergangenen Monaten ist es gerade im Rhein-Main-Gebiet immer wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen: Im Juni protestierten 18 rumänische Bauarbeiter in Neu-Isenburg, die rund 60 000 Euro Lohn für Bauarbeiten am neuen Stadtquartier Birkengewann nicht erhalten hatten. Erst vor knapp zwei Wochen gingen in Hanau bulgarische Bauarbeiter an die Öffentlichkeit. Auch dort ging es um nicht gezahlte Löhne. „Man muss es ein kriminelles Geschäft nennen“, sagt Schader, „die Firmen hoffen, dass sich die Betroffenen nicht an die Gerichte wenden.“ Aber selbst dann seien die Aussichten für die Betroffenen schlecht. Daher hätten es inzwischen zwei der zwölf Rumänen aufgegeben, um ihren Lohn zu kämpfen…“ Artikel von Frank Sommer vom 26.11.2018 in Frankfurter Rundschau online externer Link
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