BAföG-Statistik 2017: „Ungerechte Bildungspolitik in Zahlen“. GEW: „Bundesregierung muss BAföG-Talfahrt stoppen!“

fzs: BAföG erneuern und ausbauen!Das Statistische Bundesamt hat am 2.8.2018 die BAföG-Statistik 2017 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr wurden je Monat im Durchschnitt 364.000 Studierende gefördert. Bei insgesamt 2,849 Millionen Studierenden entspricht dies einer Gefördertenquote von 12,7 Prozent. Laut BAföG-Bericht der Bundesregierung lag die Gefördertenquote 2016 noch bei 13,9 Prozent, 2012 noch 18,7 Prozent. Im Durchschnitt beziehen die geförderten Studierenden 499 Euro. Siehe dazu die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 02.08.2018 externer Link: „BAföG-Statistik 2017: 782 000 Geförderte in Deutschland“. Siehe dazu die Kommentare der GEW und des fzs:

  • GEW: „Bundesregierung muss BAföG-Talfahrt stoppen!“. Bildungsgewerkschaft zu den neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts
    Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung aufgefordert, rasch eine Reform des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) auf den Weg zu bringen. Anlass ist die BAföG-Statistik 2017, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. „Die Zahl der BAföG-Empfängerinnen und Empfänger ist um fünf Prozent zurückgegangen. Nur noch jede achte oder jeder achte Studierende bezieht überhaupt noch BAföG-Leistungen, im Durchschnitt nicht einmal 500 Euro. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek muss jetzt die Talfahrt des BAföG stoppen und so schnell wie möglich eine BAföG-Novelle auf den Weg bringen“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende und Hochschulexperte der GEW, Andreas Keller. (…) Keller schlug vor, die Bedarfssätze und Freibeträge des BAföG in einem ersten Schritt um mindestens zehn Prozent anzuheben. Künftig sollten die BAföG-Sätze regelmäßig an Einkommensentwicklung und Preissteigerungen angepasst werden. Außerdem sprach sich der GEW-Vize für die Streichung des Darlehensanteils des BAföG zu Gunsten eines Vollzuschusses aus…“ PM vom 02.08.2018 externer Link
  • Ungerechte Bildungspolitik in Zahlen. Zahl der BAföG-Geförderten sinkt um 5% und bestätigt die schlechte, unsoziale Bildungspolitik der Bundesregierung.
    „„Es werden vor allem immer weniger Student*innen gefördert, deren Eltern keinen Akademischen Abschluss haben. Der Bundesregierung scheint diese Information vollkommen egal zu sein, stattdessen beschönigt sie den Rückgang und behauptet dieser sei auf eine gute Konjunktur zurück zu führen. Statt die Probleme anzugehen und ein bedarfsdeckendes BAföG als Vollzuschuss zu schaffen redet  sich die neue Ministerin Karliczek raus. Dabei wären die Bedingungen rückläufiger Zahlen und zunehmender sozialer Ungerechtigkeit ideal, um mehr Geld fürs BAföG zu verhandeln. (…) „Bildungsgerechtigkeit erreichen wir nur durch steigende BAföG-Gefördertenzahlen. Mehr Gerechtigkeit erreichen wir nicht indem die Zahl der Studient*innen die es finanziell am dringendsten nötig hätten kein BAföG bekommen. Gerade diese Student*innen werden zusätzlich noch durch Angst vor Schulden von der Beantragung abgehalten…“ Pressemitteilung vom 2. August 2018 von und bei freier zusammenschluss von student*innenschaften e.V. (fzs) externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=135519
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