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Im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná wird scharf geschossen: Diesmal auf das Solidaritätscamp mit Lula

Straßenblockade der Landlosenbewegung MST in Parana am 6.4.2018Zwei Verletzte sind nach einem Angriff mit Schusswaffen auf das Widerstandscamp gegenüber dem Gefängnis in Curitiba zu beklagen, in dem Brasiliens früherer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva inhaftiert ist. Nach Zeugenaussagen, die von der brasilianischen Tageszeitung Brasil de Fato zitiert werden, fuhren am Samstagnacht gegen zwei Uhr mehrere Autos an dem Camp vorbei, deren Insassen Beleidigungen schrien und schließlich von einem der Fahrzeuge aus das Feuer auf die Anhänger Lulas eröffneten. Tausende Sympathisanten Lulas halten seit dem 7. April, dem Tag seiner Gefangennahme, ein Widerstandscamp aufrecht und wollen dort bis zu seiner Freilassung ausharren. In einer Pressemitteilung betonten die Organisatoren, man lasse sich durch diesen „von Hass motivierten Mordversuch“ nicht einschüchtern, alle Aktivitäten würden wie geplant fortgesetzt. Die Mahnwache sei eine friedliche Aktion und werde am 1. Mai durch eine massive Präsenz von Arbeitern verstärkt werden“ – aus dem Bericht „Brasilien: Schüsse auf Solidaritätscamp für Lula da Silva“ von Vilma Gúzman am 29. April 2018 bei amerika21.de externer Link, worin auch über die gemeinsame Maidemonstration der brasilianischen Gewerkschaftsverbände am Gefängnisort Curitiba berichtet wird, an der auch Verbände teilnehmen, die für Lulas Recht auf Kandidatur eintreten, ohne zu seiner Wahl aufzurufen. Bleibt daran zu erinnern, dass in Curitiba auch bereits auf den Bus der Lula-Karawane geschossen worden war… Siehe dazu auch einen Beitrag, der den gemeinsamen Aufruf der Gewerkschaften zum 1. Mai erläutert:

  • „Brasilien: Zustimmung für Lula da Silva wächst weiter, Gericht lehnt Berufung ab“ von Peter Steininger am 27. April 2018 ebenfalls bei amerika21.de externer Link, worin zu der gemeinsamen Aktion am 1. Mai berichtet wird: „Es gibt Proteste im ganzen Land, Mahnwachen und Demonstrationen, die seine Freiheit fordern. Hunderte Künstler, Wissenschaftler, Juristen erklären ihre Solidarität. Vor dem Polizeigefängnis in der Stadt Curitiba ‒ wo der Ex-Präsident in Einzelhaft gehalten und auch von Außenkontakten weitgehend abgeschottet wird ‒ haben tausende Sympathisanten auf der Straße ein Widerstandscamp errichtet. Die Gewerkschaft der Bundespolizei hat daraufhin seine Verlegung in ein Militärgefängnis gefordert. Für den 1. Mai haben die großen Gewerkschaftsverbände des Landes (CUT, Força Sindical, CSB, CTB, Intersindical, NCST und UGT) gemeinsam zu einer Kundgebung in Curitiba für die Freiheit Lulas aufgerufen. Ihr Protest wird sich zugleich gegen die Politik der Regierung von De-facto-Präsident Michel Temer richten: Angeprangert werden sollen immer prekärere Arbeitsbedingungen, die wachsende Repression und die Morde an Aktivisten sozialer Bewegungen, der Angriff auf die Demokratie insgesamt“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=131397
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