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Adil Demirci muss in Untersuchungshaft – die Erfahrungen zeigen: Das kann bei der türkischen Willkürjustiz sehr lange sein

Freiheit für Adil Demirci!In der Türkei können Tatverdächtige bis zu zwei Wochen auf der Polizeiwache festgehalten werden, bevor sie an ein Gericht überstellt werden. Im Fall des Kölner Sozialarbeiters Adil Demirci, der am vergangenen Freitagmorgen in Istanbul festgenommen worden war, ging es nun sehr viel schneller: Am Dienstag sagte Demirci gegenüber der Istanbuler Staatsanwaltschaft aus. Noch am gleichen Tag verhängte ein Richter Untersuchungshaft gegen ihn. Das teilte seine Anwältin dem SPIEGEL mit. Damit steht fest: Demirci, der einen deutschen und einen türkischen Pass besitzt, kommt auf unbestimmte Zeit ins Gefängnis. In der Türkei kann sich die Untersuchungshaft über mehrere Jahre erstrecken“ – aus dem Artikel „Deutscher muss in Untersuchungshaft“ von Maximilian Popp am 17. April 2018 in Spiegel Online externer Link, worin informiert wird, dass Adils Terrorismus darin besteht, an einem Begräbnis teilgenommen zu haben – „Demirci wird offenbar zur Last gelegt, dass er in den Jahren 2013, 2014 und 2015 an der Beerdigung von drei MLKP-Mitgliedern teilgenommen hat, die auf Seiten der kurdischen Miliz YPG in Syrien gekämpft hatten“. Siehe dazu einen Beitrag zur Solidarität und den Verweis auf unseren ersten Bericht zur neuerlichen Festnahme:

  • „Rote Hilfe wird attackiert (CDU) und bleibt solidarisch (Adil Demirci)“ am 17. April 2018 im freie-radios.netz externer Link Audio Datei dokumentiert (Sendung von radio Corax, Halle) ist ein Radiobeitrag, der so angekündigt wird: „Am letzten Freitag wurde der in Köln lebende Journalist und Sozialwissenschaftler Adil Demirci während eines Familienbesuchs in Istanbul von Polizeieinheiten verhaftet. Fast zeitgleich wurden an anderen Orten die Journalistinnen Pinar Gayip und Semiha Sahin festgenommen. Demirci ist ein Arbeitskollege von Mesale Tolu, einer Journalistin die auch in der Türkei inhaftiert wird. Sie ist mittlerweile freigelassen worden, darf aber die Türkei nicht verlassen. Die Rote Hilfe informierte Radio Corax als erstes über diese Vorgänge. Das passte gut, da wir mit dem Verein über Anfeindungen, die die Rote Hilfe gerade erhält, sprechen wollten. Henning von der Roten Hilfe im Gespräch über beide Vorgänge“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=130741
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