Berufsverbot: Wenn dem Freistaat ein angehender Lehrer nicht gefällt

Grundrechte verteidigen! Weg mit dem BerufsverbotBenedikt Glasl würde gerne Lehrer werden, darf aber nicht – denn er gehörte früher zwei linken Gruppen an. Das Vorgehen der Behörden ist rechtlich fragwürdig und wird nun vor Gericht geklärt. Einen Lehrer wie Benedikt Glasl könnte sich der Staat nur wünschen, zumindest glauben das seine Kollegen. „Eine Bereicherung für die gesamte Schule“ sei der 34-Jährige, schrieben zuletzt zwei Dutzend Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschule an der Guardinistraße an die Regierung von Oberbayern. Glasl, der derzeit dort hospitiert, sei zuverlässig, interessiert und kritikfähig. Er bringe sich ein und werde von Schülern und Kollegen geschätzt. Doch einer von ihnen darf Glasl nicht werden. Er darf nicht einmal alleine vor der Klasse zu den Schülern sprechen. Denn aus Sicht der bayerischen Behörden ist der Mann eine Gefahr für die Kinder. Benedikt Glasl ist kein Verbrecher, er ist auch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Sein Problem ist: Der Münchner hat sich vor fünfeinhalb Jahren gegen Studiengebühren und auch zum Beispiel gegen militärische Forschung an staatlichen Hochschulen engagiert, und zwar in einer fragwürdigen linken Studentengruppe. Und wie aus Dokumenten hervorgeht, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen, genügt das, um ihn in den Augen des Landesamts für Verfassungsschutz zum möglichen Verfassungsfeind zu machen. Daher weigert sich die Regierung von Oberbayern, ihn ins Referendariat zu übernehmen…“ Bericht von Jakob Wetzel vom 9. März 2018 bei der Süddeutschen Zeitung online externer Link. Siehe dazu:

  • Solidarität mit Benedikt Glasl – gegen staatliche Repression gegen politisch aktive Student*innen! New
    Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) solidarisiert sich mit dem ehemaligen SDS-Aktiven und angehenden Lehrer Benedikt Glasl gegen das ihm durch das Kultusministerium Bayern auferlegte Berufsverbot. Das Berufsverbot gegen Benedikt Glasl begründet das Ministerium ausschließlich mit seiner Mitgliedschaft in der den LINKEN nahen Organisation dielinke.SDS, und seiner Aktivität als Bundesvorstand dort, sowie der Aktivitäten in der Linksjugen [‚Solid]. „Dass allein die aktive Mitgestaltung von (Hochschul-)Politik in politischen Organisationen, die der LINKEN nahestehen, ausreicht, um jemanden als gefährlichen Linksextremisten zu labeln, ist unhaltbar“, so Konstantin Korn, Teil des Vorstands des freien zusammenschluss von student*innschaften…“ Aus der Pressemitteilung vom 13.3.2018 von freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=129142
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