Nahe beieinander. Aber: Andere Welten. Filmpreis für Dokumentation über das Lager Tempelhof

Gegen Lagerzwang! Für ein humanes Bleiberecht!Als der junge Syrer Ibrahim im Januar 2016 nach seiner Flucht vor dem Krieg in der Heimat in Berlin-Tempelhof ankam, war er geschockt. Dass sein neues Zuhause ein Flughafen sein würde, damit hatte er nicht gerechnet. Viele Flüchtlinge hätten befürchtet, direkt in den nächsten Flieger zurück gesetzt zu werden, heißt es in der Dokumentation „Zentralflughafen THF“ von Karim Ainouz, die bei der Berlinale in der Sektion Panorama lief und am Samstag mit dem mit 5.000 Euro dotierten Amnesty International Filmpreis gewürdigt wurde. Ein Jahr lang begleitete der brasilianisch-algerische Regisseur („Praia do Futuro“) für seinen 97 Minuten langen Film, der am 24. Mai in die Kinos kommt, den Alltag des damals 18-jährigen Ibrahim und des Irakers und früheren Assistenzarztes Qutaiba. Zusammen mit rund 2.000 anderen Menschen harren sie in den zu Deutschlands zeitweise größter Flüchtlingsnotunterkunft umfunktionierten Hangars aus und träumen davon, endlich anzukommen. (…) Tür an Tür werden dabei Lebenswelten präsentiert, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Während draußen auf dem Tempelhofer Feld Touristen aus aller Welt feiern, Familien grillen, Jogger ihre Bahnen ziehen und Kinder auf Segways vorbeiflitzen, sitzen die Flughafenbewohner draußen auf Festzeltbänken und schauen dem Treiben meist stumm zu. Und blicken wehmütig zurück auf unbeschwerte Zeiten in ihren Herkunftsländern“ – aus dem Beitrag „Flüchtlingsdokumentation „Zentralflughafen THF“ gewinnt Amnesty-International-Filmpreis“ von Nadine Emmerich am 26. Februar 2018 beim Migazin externer Link, samt Trailer, worin auch noch darüber informiert wird, dass der Starttermin für den Film der 24. Mai 2018 ist, siehe Infos zum Film externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=128682
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