Widerstand gegen Mietpreis-Terror: Ruf doch mal an!

Haunted LandlordsWir haben schlimme Fälle von Entmietung und Räumung recherchiert, Interviews mit den ehemaligen Bewohner*innen geführt und die Aussagen von Schauspieler*innen nachsprechen lassen. Mit den aufgezeichneten Statements ruft ein von uns programmierter Bot auf den Büro- und privaten Nummern der Firmen und Hauseigentümer*innen an und spielt ihnen die Geschichten der von ihnen verdrängten Menschen vor. Eine Woche lang ruft der Bot immer wieder zu Tages- und Nachtzeiten an“ – so stellt die Webseite der Initiative Haunted Landlord externer Link des Peng! Kollektivs ihre Aktion vor, die jenen, die andere Menschen auf die Straße werfen (lassen) telefonisch zur Kenntnis bringt, was von ihnen zu halten ist. Nicht viel… Auf der Webseite werden auch die Häuser dokumentiert, um die es bisher bei den Aktionen ging – und hervor gehoben, dass man „offen ist für Weitere“. Siehe dazu den Verweis auf die Seite von Peng! Und zwei weitere Beiträge über diese Aktion:

  • Das Peng! Kollektivexterner Link ist die Webseite der Gruppe, die die Telefonaktion gegen Entmieter organisiert – und auf der das Kollektiv auch weitere Aktionen und Kampagnen (nicht nur) per Telefon vorstellt – etwa die Aktion „Call a spy“ oder die Entschuldigung für die Agenda 2010…
  • „Haunted Landlords- eine Aktion des Peng! Kollektivs“ am 29. November 2017 bei Radio Corax Halle externer Link ist die Einleitung zu einem Beitrag über die Telefonaktion gegen Vermieter-Terror, in dem es unter anderem heißt: „Viele Vermieter haben daher Interesse daran, alte Mieter aus ihren Wohnungen zu verdrängen. Und dies passiert oft mit drastischen und auch unmenschlichen Mitteln. Da wird in der einen Wohnung das Wasser einfach abgestellt, in der anderen Wohnung verschafft sich der Mieter einfach so Zutritt und in der nächsten Wohnung werden Mieter systematisch eingeschüchtert. Dagegen muss es Maßnahmen geben, dachte sich auch das Peng! Kollektiv. Seit Montag läuft die Aktion „Haunted Landlords“ des Peng! Kollektivs. Dabei werden Vermieter durch einen programmierten Bot mehrfach am Tag angerufen und mit den Geschichten der von Mobbing betroffenen Mieter konfrontiert“.
  • „Die Geister der Verdrängten“ von Sebastian Bähr am 28. November 2017 in neues deutschland externer Link stellt ebenfalls diese Aktion von Peng! vor und zwar unter anderem mit folgenden Beispielen: „Das Telefon läutet. Der Hauseigentümer der Jahnallee 14 in Leipzig nimmt ohne zu Zögern ab. Eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung erklärt im vorwurfsvollen, aber ruhigen Ton: »Sie haben das Haus verwahrlosen lassen; uns Mieter terrorisiert, mit Anrufen zu Unzeiten, mit Spontanbesuchen, haltlosen Drohungen und Wohnungsverwüstungen. Sie wollten uns kleinmachen und zum Auszug bewegen.« Ein weiteres Telefon klingelt, nun beim Vermieter der Neuköllner Mareschstraße 12 in Berlin. Eine rauchige Frauenstimme spricht: »Wissen Sie eigentlich, wie das ist, eine Entmietung? Man geht den ganzen Tag arbeiten, kommt nach Hause, macht den Briefkasten auf und einem zittert schon die Hand. Jedes Mal ist ein Brief von der Hausverwaltung oder von ihnen persönlich drin. Und jedes Mal sind es lächerliche Forderungen.«“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=124702
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