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In Chicago wird Klage gegen Facebook erhoben: Das Unternehmen hat eine Strategie zur (Vermeidung der) Bezahlung von Überstunden

Facebook: "Freunde" in und als GefahrFacebook ist ein kreatives Unternehmen, ohne Zweifel. Deswegen ist der Unternehmensleitung auch ein Weg eingefallen, wie man Überstunden unbezahlt lassen kann. Nicht so was wie einfach nicht ausbezahlen, wie es weltweit immer mehr in Mode kommt. Auch nicht mit Erpressungsversuchen wie, wenn ihr nicht umsonst mehr arbeitet, gehen wir pleite – so was macht doch Facebook nicht. Da wird befördert: Nicht etwa raus, wie bei Tesla, sondern richtig hoch. Weit überdurchschnittlich viele Beschäftigte werden ins Management befördert, und Manager bekommen bekanntlich keine Überstunden ausbezahlt. Der Bericht „Lawsuit accuses Facebook of scheming to weasel out of paying overtime“ von David Kravets am 29. Oktober 2017 bei ars technica externer Link handelt von der Klage, die nun erhoben wurde und darauf abzielt, Facebook habe ein unternehmensweites System der Falscheingruppierung, das angewandt werde, um die Bezahlung von Überstunden zu vermeiden. Die Klägerin Susie Bigger war früher in der Chicagoer Niederlassung von Facebook als „Client Solutions Managerin“ beschäftigt – sprich, sie sollte den betreffenden Kunden die Dienstleistungen von Facebook verkaufen und ihr Gehalt richtete sich nach Umsatz. Einen Telefonverkäufer-Job als Management-Aufgabe auszuweisen, ist unternehmerische Phantasie – auf Kosten der Beschäftigten, versteht sich. Die Klage von Bigger wird im Namen einer nicht näher bezeichneten Anzahl von Beschäftigten erhoben und – ganz und gar unmodern und phantasielos – von Facebook als „völlig unzutreffend“ bezeichnet.
Siehe zu dieser Klageerhebung zwei weitere aktuelle Beiträge und zwei Hintergrundartikel:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=123437
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