Belagerung der besetzten Teppichfabrik in Berlin: Gegen Privateigentum an Grund und Boden!

Seit Juni 2017 besetzt: Teppichfabrik in BerlinSeit etwa 2,5 Monaten ist die alte Teppichfabrik in der Alt-Stralau 4 in Berlin-Friedrichshain besetzt. Nach vielen Wochen ungestörter Aneignung von dringend benötigtem Wohnraum im Hotspot Berlin, wurde die Besetzung entdeckt. Seitdem wird die Platte, wie die Besetzung liebevoll genannt wird, von Securities und einer Einsatzhundertschaft belagert. Es dürfen nur noch 6 Personen auf das Gelände, Strom und Wasser wurden abgestellt und seit einigen Tagen gibt es einen offiziellen Räumungstitel. Tag X rückt also näher. Als kleines Zeichen der Solidarität versammelten sich am vergangenen Freitag, trotz bescheidenem Wetter, etwa 100 Menschen vor der Teppichfabrik. Auch einige Kollektivist@s von uns waren mit folgender Soli-Erklärung dabei“ – so beginnt der Solidaritätsaufruf „Solidarität mit der besetzten Teppichfabrik! Kampf dem Eigentum an Grund und Boden!“ am 13. August 2017 bei linksunten.indymedia externer Link, worin noch fortgefahren wird: „Vernünftige Gentrifizierungsgegner*innen sahen in Stralau ein ungenutztes Grundstück, dass sie vor ca. 2 ½ Monaten betraten und nutzten. Und zwar als Wohnraum. Das taten sie nicht als Einzige. Wohnungslose Straßenkids waren am Anfang ebenso mit von der Partie. Man taufte das geborene Projekt gemeinsam #diePlatte. Irgendwann standen Männer in Anzügen und chicen Autos auf dem Gelände. Sie wollten das frisch erworbene „Filetstück“ betreten, konnten dies aber nicht, weil das Schloss der alten Teppichfabrik ausgetauscht war“. Neu dazu:

  • Einladung zur Prozessbegleitung am 14.08.: Nötigung und Bedrohung vor der besetzten Teppichfabrik in Alt-Stralau – die Platte 2017 New
    „Für den 14. August ist ein Prozess wegen Nötigung eines Secus während der Besetzung der alten Teppichfabrik im Sommer 2017 angesetzt. Die beschuldigte Person soll die, von Bernd Freier eingesetzten, Secus der Firma Kuhr Security mit einer Eisenstange davon abgebracht haben die Personalien zweier Menschen aufzunehmen und sie am Betreten des Gebäudes zu hindern. Der angeblich bedrängte Secu spricht von einer maskierten Person. Er will die angeklagte Person identifiziert haben, nachdem er eine Woche später von den Cops eine Liste der zu einem anderen Zeitpunkt im Haus festgestellten Menschen vorgelegt bekam. Die daraus folgenden Ermittlungen waren Sache des Oberstaatsanwalts Fenner und des Staatsschutzbullen Phillip Warmuth. Dass den schmierigen Secus – die für den Privatbesitz eines Super-Reichen, für Leerstand und Gentrifizierung eingetreten sind, teils mit Vergewaltigung gedroht haben und sich auf alle Chancen, Besetzer*innen und Unterstützer*innen zu schikanieren, gestürzt haben – keine härtere Behandlung zugekommen ist, ist zu bedauern. Dass irgendwer einen dieser Büttel davon abgehalten hat zwei Mitkämpfende zu bedrängen, ist da ein schöner kleiner freudiger Funke. (…) Kommt zu den Verhandlungen, bezieht euch auf die Kämpfe der Angeklagten. Lasst uns der Vereinzelung der Repression gemeinsam entgegentreten.“ Solidaritätsaufruf vom 7. August 2018 bei indymedia externer Link zum Termin am 14.August – 13:00 Uhr Amtsgericht Tiergarten Raum 370 Turmstrasse 91
  • s.Oliver und die Teppichfabrik
    Hintergrundbeitrag vom 21. August 2017 bei indymedia linksunten externer Link, worin zum Besitzer der geräumten Teppichfabrik geschrieben ist: „… Der Gründer des Bekleidungsherstellers s.Oliver Bernd Freier*, einer der reichsten Menschen Deutschlands, ließ am 15. August 2017 die von seiner Firma Freier Besitzgesellschaft mbH gekaufte Alte Teppichfabrik in Alt-Stralau räumen. Diese wurde in den letzten Moaten von Aktivist_innen und Wohnungslosen genutzt um einen Raum zu schaffen, in dem solidarisch und kollektiv gelebt und gearbeitet wird. Vor der Räumung, bei der unter anderem ein Spezialeinsatzkomando (SEK) zum Einsatz kam, wohlgemerkt unter rot-rot-grüner Landesregierung, wurden die dort lebenden von privaten und staatlichen Sicherheitskräften belagert. Wir sehen wieder einmal: Profit ist wichtiger als Wohnraum, der Schutz von Eigentum wichtiger als der Schutz vor Wohnungslosigkeit. Das finden wir zum kotzen, und deswegen wollen wir Herrn Freier deutlich machen, was wir davon halten“.
  • SEK stürmt Teppichfabrik in Alt-Stralau: Besetzer schon alle weg 
    Seit Dienstagfrüh um 7 Uhr stand in der Nähe der alten Teppichfabrik in Alt-Stralau das SEK bereit. Gegen 9 Uhr stürmten die Spezialkräfte das besetzte, brachliegende Industriegelände direkt an der Spree. Nach B.Z.-Informationen sollten alle Besetzer festgenommen werden – doch nach einer 40-minütigen Durchsuchung kam heraus: Die Besetzer hatten die Teppichfabrik schon vor der Räumung verlassen!…“ Meldung und Video vom 15. August 2017 bei der BZ online externer Link, die Besetzer hatten Widerspruch gegen den Räumungsbescheid eingelegt, das Landgericht Berlin hat einen Termin zur mündlichen Verhandlung anberaumt aufMontag, den 28. August 2017, 8:00 Uhr
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=120080
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