Tarif bei Mercedes-Logistikdienstleister Transco in Mannheim: mehr Geld, weniger Leiharbeit

„… Beim Logistikdienstleister Transco auf dem Gelände des Mercedes-Benz Werks in Mannheim haben IG Metall und Beschäftigte erstmals einen Tarifvertrag durchgesetzt. Die 110 Beschäftigten erhalten künftig rund 83 Prozent des Metall-Tarifs, mehr Urlaub, Zuschläge für Überstunden und Wochenenden sowie ein verlässliches Weihnachts- und Urlaubsgeld. Die Transco-Entgelte sind an die Tariferhöhungen der Metall- und Elektroindustrie gekoppelt und sind auch an ihre ERA-Systematik gekoppelt. Außerdem setzte die IG Metall in Mannheim eine Begrenzung von maximal 30 Prozent Leiharbeitern bei Transco durch. Das bedeutet, dass 60 der 130 Leiharbeiter bei Transco fest eingestellt werden müssen. Den Durchbruch erzielte die IG Metall anderthalb Jahre nach Beginn der Gespräche und zahlreichen Aktionen der Transco-Beschäftigten. (…) Der Kontraklogistiker Transco hatte in der Vergangenheit mit schlechten Arbeitsbedingungen Schlagzeilen gemacht. Als Mercedes die Logistik vor anderthalb Jahren an Transco ausgliederte, waren viele Mercedes-Leiharbeiter nicht bereit, für deutlich weniger Geld zu Transco zu wechseln. Transco holte sich osteuropäische Arbeiter, die zum Teil zu viert in Zwei-Zimmer-Wohnungen untergebracht wurden. Der sehr kurzfristige Wechsel der Logistik zu Transco und die mangelnde Qualifikation der Beschäftigten hatte jedoch Folgen für Mercedes: Das Lager funktionierte nicht richtig, die Montagebänder stockten. Die IG Metall machte die Missstände öffentlich und verbesserte Schritt für Schritt die Arbeitsbedingungen. Zuletzt verdienten die Transco-Beschäftigten noch etwa 70 Prozent des Metall-Tarifs. Nach dem neuen Tarifvertrag liegen sie nun bei rund 83 Prozent…“ Tarifinfo der IG Metall vom 16. Mai 2017 externer LinkWas soll daran, dass die Lager nicht mehr funktionierten und die Montagebänder stockten, ein Problem der Gewerkschaft sein?

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