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Über die Kämpfe der Massenarbeiter*innen und den Operaismus – Bericht und Reflexion

Lower Class Magazin: Über die Kämpfe der Massenarbeiter*innen und den OperaismusIn den 60er und 70er Jahren tritt in Norditalien eine Reihe von Arbeiter*innenkämpfen von neuartigem Ausmaß auf: Die erfolgreiche Blockierung von Teilen der Produktion führt zu maßgeblichen Verlusten für das Kapital durch nichtproduzierte Waren, als Ergebnis verschiedener Kämpfe stehen später Tarifabschlüsse in verschiedenen Bereichen, die Lohnerhöhungen von teilweise deutlich über 10% beinhalten. Entscheidend getragen wurden die Kämpfe von den durch die fordistische Produktionsweise hervorgebrachten Massenarbeiter*innen. Für die gegenwärtige Linke stellt sich entsprechend die Frage: Was können wir aus der historischen Erfahrung dieser Kämpfe lernen und mit den dahinterstehenden politischen Überlegungen heute noch anfangen? Dem wollten wir uns gemeinsam mit Christian Frings nähern, der im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Klasse – Macht – Kampf“ den Kampfzyklus der Massenarbeiter*innen und die theoretische Entwicklung dessen beleuchtete, was später als Operaismus bekannt wurde. (…) Das operaistische Konzept der Arbeiter*innenautonomie beinhaltet Aspekte, die weiterhin als bedeutsam für die Entwicklung einer sozialrevolutionären Praxis gelten können: So die klare politische Wendung gegen die Arbeit, die als Abkehr von einer historisch persistenten Glorifizierung der Arbeit durch Kommunist*innen als vermeintlichem Gegenprinzip zum Kapital verstanden werden muss; die grundlegende Absage an jeglichen Reformismus und Sozialpartnerschaftlichkeit und schließlich die Bedürfnisorientiertheit des politischen Kampfes. Der Konflikt zwischen den Bedürfnissen der Arbeiter*innen und dem Kapitalismus wird zurecht als Ansatzpunkt für den Klassenkampf adressiert, indem er als Ausgangspunkt für ein mögliches Bewusstsein von der kapitalistischen Totalität verstanden wird: Als Möglichkeit, die Unvereinbarkeit der Bedürfnisse der Arbeiter*innen nicht nur mit dem konkreten Interesse des*der einzelnen Kapitalist*in, sondern mit der Zwecksetzung der kapitalistischen Produktion im Allgemeinen zu erkennen…“ Beitrag von Antifa Kritik & Klassenkampf vom 10. März 2017 beim Lower Class Magazin externer Link

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