[BDDK] Weil sie einen Betriebsrat haben wollten. Ohne Skrupel: Immobilien-Erbe setzt Beschäftigte vor die Tür

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser störenVon einem Tag auf den anderen gefeuert – weil sie einen Betriebsrat gründen wollten: Der Immobilienunternehmer Birger Dehne hat 87 von insgesamt 89 Beschäftigten seiner „Deutschen Grundstückservice GmbH“ zum 1. Februar gekündigt – kurz nachdem sie die Wahl einer Arbeitnehmervertretung organisiert hatten. Betroffen von den Entlassungen sind auch Mitarbeiter in Duisburg, wie die IG BAU Duisburg- Niederrhein mitteilt. Die Gewerkschaft spricht von einem „beispiellosen Vorgang“: „Dehne ist es ein Dorn im Auge, dass die Beschäftigten ihre Rechte wahrnehmen. Statt ein Gespräch zu suchen, hat der ,Immobilien-Boss‘ seine Firma gleich ganz geschlossen und alle Mitarbeiter vor die Tür gesetzt“ (…) Die IG BAU fordert den Unternehmer dazu auf, die Kündigungen zurückzunehmen. „Entweder soll die ,Deutsche Grundstücksservice‘ mit voller Personalstärke bestehen bleiben – oder die Mitarbeiter müssen in einer neuen Firma angestellt werden“…“ Pressemitteilung der IG BAU BV Duisburg-Niederrhein vom 11.01.2017 externer Link. Dazu neu:

  • BDDK-Tochter: Wegen Betriebsratswahl komplette Belegschaft gekündigt.
    „… Der Immobilien-Unternehmer Birger Dehne hat 87 von insgesamt 89 Beschäftigten seiner Firma Deutsche Grundstückservice GmbH mit Sitz in Ronnenburg bei Hannover zum 1. Februar 2017 gekündigt – kurz nachdem sie versucht hatten, die Wahl eines Betriebsrats zu organisieren. Das Unternehmer-Paar Birger Dehne und Dragana Krüger betreibt laut Gewerkschaft IG Bau ein Firmenkonstrukt, das unter dem Kürzel BDDK (die vier Anfangsbuchstaben der beiden Genannten) diverse Tochterfirmen unterhält. Unternehmensmodell ist der Aufkauf und die Verwaltung von Immobilien. Die Gekündigten arbeiteten als Hausmeister und Reinigungskräfte des Tochterunternehmens Deutsche Grundstücksservice GmbH (Geschäftsführerin Dragana Krüger), dessen weitestgehend einziger Auftraggeber eine weitere Tocherfirma der BDDK war: die Altro Mondo GmbH (ebenfalls unter Geschäftsführung von Dragana Krüger). Diese hat angesichts der geplanten Betriebsratswahl den Auftrag an die Deutsche Grundstücksservice GmbH storniert, um “betriebswirtschaftliche Gründe” für eine Massen-Entlassung zu schaffen. (…) Die brachiale Vorgehensweise, dass Unternehmer zur Verhinderung von Betriebsratsarbeit ganze Standorte schließen scheint ein neuer Trend im Union Busting zu sein. 2016 schlossen bereits das Wellpappe-Werk Palm und die Median Weser-Klinik in Bad Oeynhausen. Auch beim Automobilzulieferer Dura in Plettenberg scheint man Insolvenz durch Verlagerung der Aufträge an andere Standorte der Zusammenarbeit mit einem Betriebsrat vorzuziehen. Paradebeispiel für Unternehmenskonstrukte, die darauf ausgerichtet sind, Betriebsratsarbeit durch Zersplitterung in diverse GmbHs zu behindern, den Kündigungsschutz zu unterlaufen und Steuern zu sparen ist die österreichische Möbelkette XXXLutz…“ Bericht von Jessica Reisner vom 19. Januar 2017 bei Arbeitsunrecht in Deutschland externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=109822
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